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roi-online.ch • Renovierte Kapelle Grafenort feierlich eingeweiht
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  • Abt Christian Meyer als Auktionator. Die von Pater Karl Stadler geschaffenen Entwürfe der Glasscheiben der Kapelle Grafenort.

Renovierte Kapelle Grafenort feierlich eingeweiht

Engelberg. Am Samstag hat der Engelberger Abt Christian Meyer die Kapelle Grafenort feierlich eingeweiht. Knapp eineinhalb Jahre dauerte die Renovation dieses dem Benediktinerkloster Engelberg gehörende kirchliche Kleinod. Beim anschliessenden Volksfest versteigerte der Abt des Klosters Engelberg vier Holztafeln des Künstlers Pater Karl Stadler.

Abt Christian Meyer vom Benediktinerkloster Engelberg sprach am Samstag während des Festgottesdienstes von einem Freudentag. Und diese Freude war ihm denn auch anzusehen. Mit ihm freuten sich die vielen Besucher des Festgottesdienstes an der gelungenen Renovation und Sanierung der Heilig-Kreuz-Kapelle in Grafenort, welche mit der feierlichen Einweihung ihren Abschluss fand. Während der vergangenen eineinhalb Jahre hatten die Handwerker einiges zu tun. Denn die Aussenfassade hatte massive Wetterschäden erlitten und die Dachschieferplatten waren zum Teil sehr stark beschädigt und brüchig. Aber auch im Innern der Kapelle sorgte die Feuchtigkeit sowohl am barocken Altar wie auch an den Wänden für Schäden. Mit den nun abgeschlossenen Sanierungsmassnahmen ist es gelungen, der Feuchtigkeit im Mauerwerk der aus dem Jahre 1689 stammenden Heilig-Kreuz-Kapelle entgegenzuwirken.

Kapelle erstrahlt im alten Glanze

Die Kapelle, das Herrenhaus sowie das Gasthaus prägen im Umkreis von wenigen Metern die Landschaft und bilden das attraktive Ensemble von Grafenort. Die Renovation und Sanierung der Kapelle war deshalb für das Benediktinerkloster Engelberg eine Herzensangelegenheit. Das Dach der Kapelle wurde mit Natursteinschiefer neu eingedeckt, die Flächen der Raumschale sind gereinigt, mit einem Sanierputz versehen sowie mit einer Kalktünche lasiert worden. Beim Altar sind Fehlstellen retuschiert, und wo erforderlich, wurden Neuvergoldungen vorgenommen. Die Kirchenbänke wurden renoviert und die Heizung ersetzt. Die neuen Beleuchtungskörper sorgen für ein warmes Licht. 

Sanierung kostet 700’000 Franken

Die Sanierungs- und Renovationsarbeiten kosten 700’000 Franken. Da die Kapelle gemäss kantonaler Denkmalpflege als Objekt von nationaler Bedeutung eingestuft wird, haben Bund und der Kanton Obwalden Beiträge in Aussicht gestellt. Dank grosszügiger Spenden verbleibt noch ein Restbetrag von rund 100’000 Franken. Auf grosses Interesse ist das Volksfest beim Herrenhaus nach dem Festgottesdienst gestossen. Dieses wurde von den Einwohnern von Grafenort und Altzellen in liebevoller Fronarbeit organisiert. Dabei wurde den Gästen erstmals Wein aus dem Keller des neuen Kloster-Winzers Beat Burkhardt ausgeschenkt. Mit Spannung wurde die von Abt Christian Meyer durchgeführte Versteigerung der vier Holztafeln mit Bildern von Pater Karl Stadler erwartet. Bei den Bildern handelt es sich dabei um die Entwürfe der farbigen Glasscheiben, welche das Oktogon der Kapelle zieren, die der vor fünf Jahren verstorbene Künstler 1971 realisiert hatte. Dabei kam ein Erlös von 2640 Franken zusammen, der vollumfänglich zur Deckung der Restkosten verwendet wird.


Einsegnung der restaurierten Kapelle in Grafenort durch Abt Christian Meyer.

Grundriss von Grafenort diente als Vorlage für Grundriss der Einsiedler Stiftskirche

Die im Jahr 1689 durch das Kloster Engelberg errichtete barocke Kapelle ist der Ersatz für einen um 1550 entstandenen Vorgängerbau. In den Neubau wurde die Reliquie vom Heiligen Kreuz übertragen, welche bereits 1519 von einer Jerusalem-Fahrt mitgebracht worden war. Die Wahl des Zentralbaus verweist daher auf die zylindrisch errichtete frühchristliche Kirche über dem Grab Jesu in Jerusalem. Als Architekt wird der Einsiedler Mönch Kaspar Moosbrugger vermutet, der 1687 in Grafenort weilte. Ein Indiz dafür ist die Tatsache, dass der Zentralbau, der 30 Jahre später von Bruder Kaspar Moosbrugger erbauten Stiftskirche in Einsiedeln, die gleiche Grundrissform aufweist wie die Kapelle in Grafenort. 

Pater Karl Stadler (1921–2012)

Der Engelberger Benediktinermönch Pater Karl Stadler zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Zentralschweiz. Er ist mit seinen Gemälden, Wandmalereien und Glasfenstern in Kirchen, Klöstern und auf öffentlichen Plätzen in der ganzen Schweiz vertreten. Pater Karl Stadler wuchs in Rorschacherberg auf. 1934 kam er in die Stiftsschule Engelberg. Im Jahre 1942 trat er ins Kloster Engelberg ein. Nach dem Studium der Theologie besuchte er die Kunstgewerbeschule Basel und unterrichtete von 1951 bis 1996 an der Stiftsschule Engelberg Zeichnen und Ästhetik. In seinem Dachgeschoss-Atelier im Kloster Engelberg widmete er sich bis an sein Lebensende der Kunst, für die er in der Engelberger Bergwelt und auf seinen Auslandreisen immer wieder neue Inspirationen fand. Von Dezember 2013 bis April 2014 widmete das Tal Museum Engelberg dem Künstler eine Ausstellung, in der vorwiegend seine Schwarz-Weiss-Fotografien zu sehen waren.

Für Auskünfte: Daniel Amstutz, Geschäftsführer Benediktinerkloster Engelberg, Telefon 041 639 61 15

www.kloster-engelberg.ch 

www.grafenort.ch 

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