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Kunst & Kultur

Kunsthaus Zug

Die grosse Sammlungsausstellung „Von der Figur zum Raum – Skulpturen, Objekte, Installationen der Sammlung“ erweitert das Jahresprogramm des Kunsthaus Zug um mindestens eine Dimension – die dritte. Das spannungsvolle Wechselspiel zwischen Figur und Raum erhält für sechs Wochen eine Bühne. Zudem werden dem Publikum erstmals Neuerwerbungen und Schenkungen der letzten Jahre präsentiert.

„Die diesjährige Sammlungsausstellung gibt einen Überblick über die Bandbreite der dreidimensionalen Werke in der Sammlung. Die Skulptur, ausgehend von Fritz Wotruba, ist sehr wichtig für die Sammlung, und die Raumthematik betrifft auch den öffentlichen Raum, wenn wir an die Werke von Signer, Kawamata und Kabakov in Zug denken“, so Marco Obrist, Sammlungskurator und Kurator der Ausstellung im Kunsthaus Zug. Vom 30. März bis 12. Mai sind im Kunsthaus Zug Materialien zu sehen, die ihre Bedeutung bis ins zwanzigste Jahrhundert nicht verloren haben: gegossene Bronze etwa oder behauener Stein. Dann rief die Avantgarde das Wechselspiel zwischen Gegenständlichem und Ungegenständlichem auf den Plan, hinterfragte und verwarf das Ideal vollendeter Harmonie und brachte neue Werkstoffe ins Spiel. So vielfältig die gezeigten Materialien, so vielfältig sind auch die vertretenen Kunstschaffenden: bekannte Namen aus der Schweiz und von anderswo neben zu Unrecht vergessenen Namen, die wieder entdeckt werden können - insgesamt sind es 26 Positionen.

Gezeigt werden traditionelle Werke von Karl Geiser und Hermann Haller. Aber auch Moderneres des Schweizer Surrealisten Serge Brignoni oder von Alexander Archipenko, die zwar mit Stein und Bronze arbeiteten, sich aber von der menschlichen Figur lösten. Oder Arbeiten von Josephine Troller, die Assemblagen aus Gebrauchsgegenständen herstellte.

Die feingliedrigen Bronzearbeiten von Trudi Demut. Friedrich Kuhns Palme, die aus einer Kiste herauszuwachsen scheint. Die Oberfläche des Werks bleibt bei allen der Ort der Kommunikation mit der Umgebung.

Seit den 1960-er Jahren entstehen auch plastische Werke, die ihre Umgebung aktiv mitbestimmen: Skulpturen als gegenständliche Darstellung verdrängen nicht länger den Raum, in dem sie stehen. Sie nehmen ihn ein und nutzen ihn mit. Der Umraum wird mit ephemeren Materialien aktiviert und vermessen. In Form von bewegter Luft etwa, wenn Roman Signer Ventilatoren und Schnapsflaschen installativ zur Kunst erhebt und Grenzen zwischen Kunstwerk, Raum und Publikum durchlässig und physisch erlebbar macht. Richard Tuttle bewegt sich in seiner vierzigteiligen Arbeit „Replace the Abstract Picture Plane IV“ subtil zwischen Zwei- und Dreidimensionalität und verwischt die Grenze zwischen Bild, Rahmen und Ausstellungsraum. Das Sehen erfordert mehr als nur die Augen, das Erleben des plastischen Raums erfordert den ganzen Körper.

Neuzugänge der Sammlung

Eine Reihe von Neuerwerbungen und Schenkungen der letzten Jahre werden erstmals präsentiert: Solche von Schweizer Bildhauerinnen und Bildhauern wie Fritz Roth aus Cham im Kanton Zug, Eva Wipf, Katharina Sallenbach oder von Hans Aeschbacher beispielsweise, einem Freund Fritz Wotrubas. Dieser ist eine Schlüsselfigur der Sammlung, die in der Ausstellung natürlich ebenfalls vertreten ist. Neu in der Sammlung ist auch eine Bronze der 1924 geborenen Helen Balmer, die in den Nachkriegsjahren in Paris bei Germaine Richier studierte und heute in Basel lebt.

Während sich Hans Aeschbachers und Fritz Wotrubas Oeuvres in den Nachkriegsjahren vom Gegenständlichen hin zu abstrakteren Formulierungen bewegten, folgte die gegenständliche Terracottabüste von Katharina Sallenbach aus den 1980-er Jahren auf früher entstandene ungegenständliche Werke. Für diese Umkehr wurde Sallenbach von ihren älteren Kollegen angegriffen. Eva Wipf fügt Fundstücke aus unterschiedlichen Materialien in ihre Werke ein, während Fritz Roths Medium die Holzbildhauerei ist. Bernhard Schobinger baut seine grossen Assemblagen aus Abbruchholz und seine skulpturalen Schmuckobjekte nach dem gleichen Prinzip auf – rohe Splitter und Fragmente fügen sich zu einem neuen Ganzen zusammen, in dem wertvolle und wertlosen Materialien gleichwertig nebeneinander stehen können. Die 1978 geborene, in Zug aufgewachsene Sara Masüger ist mit „Kinetic Replacement“ von 2016, einer vom Kanton Zug erworbenen Arbeit vertreten, die Statik und Bewegung thematisiert. Erstmals wird in Zug auch Ilya Kabakovs Installation

„Toilet in the Corner“ zu sehen sein. Sie erinnert an Etagenklos sowjetischer Blockbauten, wenn da einer – der Künstler selbst – hinter einer Glastüre sitzt und singt.

www.kunsthauszug.ch

 

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