Unternehmen
Restaurant Libelle, Luzern
Das im Mai eröffnete Restaurant Libelle im Luzerner Maihofquartier ist eine Quartierbeiz mit einfachen, guten und bezahlbaren Speisen und Getränken. Die «Libelle» ist aber auch eine professionell geführte soziale Unternehmung, die erwerbslosen Menschen mit geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine Perspektive eröffnet. Die denkmalgeschützten Räumlichkeiten verleihen dem Gastronomiebetrieb einen einzigartigen Charme.
Das Luzerner Maihofquartier hat an der Ecke Maihofstrasse/Libellenstrasse einen neuen Treffpunkt: Das im Mai eröffnete Restaurant Libelle ist Quartierbeiz für Anwohnende und Gäste aus der ganzen Stadt. Der Standort gibt dem Restaurant seinen Namen. Das Angebot an Speisen und Getränken ist einfach, gut und bezahlbar. Die Gartenterrasse lädt im Sommer zum Verweilen ein, das Strassencafé vor dem Restaurant trägt zur Aufwertung und Belebung des Strassenraumes bei und bringt Italianità an die Maihofstrasse. Das neue und bereits erfolgreiche Restaurant ist aber nicht nur Gastronomiebetrieb, sondern auch eine professionell geführte soziale Unternehmung. Neben dreizehn Festangestellten werden zurzeit acht Programm-Mitarbeitende des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks (SAH) beschäftigt. Es handelt sich hierbei um erwerbslose Menschen sowie Migrantinnen und Migranten mit geringen Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Sie erhalten durch ihre Tätigkeit in der «Libelle» eine Perspektive bezüglich einer Arbeitsstelle und eignen sich durch ihre Arbeit im Gastronomiebetrieb Kenntnisse und Fertigkeiten an, die ihnen bei der zukünftigen Stellensuche behilflich sind. Eine weitere Besonderheit des Betriebskonzepts der «Libelle» sind regelmässige Innovationsworkshops, in denen Programm-Mitarbeitende und Gastronomie-Fachleute gemeinsam neue Rezepte entwickeln. So bereichern Kochtraditionen verschiedener Länder die typische Küche der Quartierbeiz. Die Programm-Mitarbeitenden besuchen zudem regelmässig Workshops in den Bereichen Gastronomie-Fachschulung, Fach-Deutsch und Bewerbungscoaching. Das Restaurant wird von Franziska Kramer als Geschäftsführerin geleitet, Trägerin des Restaurants ist die transgusto GmbH, die dem SAH Zentralschweiz gehört. Möglich war die Eröffnung des Restaurants durch die namhafte Unterstützung einer Stiftung.
Einzigartige Architektur
Das Restaurant Libelle befindet sich im 1929 von Otto Schärli erbauten Haus an prominenter städtebaulicher Lage im Maihofquartier. Das Gebäude dokumentiert den Übergang von der Vormoderne zum Neuen Bauen beispielhaft. 2009 wurde das gesamte Gebäude unter der Leitung der Besitzerin GKS Architekten + Partner AG Luzern mit grösster Sorgfalt und in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege saniert. Die «Libelle»-Räumlichkeiten befinden sich im räumlichen Originalzustand von 1929. «Die Räumlichkeiten der ‹Libelle› sind sehr hell und hoch. Wir haben substanziell keine grossen Änderungen vorgenommen und den Grundraum in seiner Patina und seiner Stimmung belassen», sagt Daniel Birrer, Architekt und Partner bei der GKS Architekten + Partner AG. Wohl wurden aber Einbauten für den Betrieb wie Küche, WC und Bad vorgenommen. Der Raum ist zweigeschossig mit einer Galerie. Zeitgemässe und dennoch zu den Räumlichkeiten passende Möbel aus Holz ergänzen den Raum perfekt und schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Daniel Birrer erklärt die Entstehungsgeschichte der «Libelle»: «Es freut uns sehr, dass ein Restaurant das Gebäude belebt. Durch Zufall sind wir darauf gestossen, dass das SAH Zentralschweiz nach Räumlichkeiten für ihr Gastronomieprojekt sucht. Nach einer Quartieranalyse des SAH war klar, dass eine Quartierbeiz Sinn macht und ein Bedürfnis darstellt. Somit war die Idee zur ‹Libelle› geboren. Die Eröffnung einer Quartierbeiz war von Beginn weg unser Ziel und ergänzt die Stimmung des Hauses perfekt. Es ist ein toller Glücksfall, dass sich unsere Idee mit den Absichten des SAH traf». (nj.)