Unternehmen
Renergia Zentralschweiz AG, Perlen/Root
Seit Anfang Januar läuft die hochmoderne Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen/Root im Probebetrieb. Erste Messungen zeigen: Die angestrebten Ziele im Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit können erreicht werden.
Die Kehrichtverbrennungsanlage Renergia ist ein hochkomplexes Projekt mit Baukosten von rund 320 Millionen Franken. Gegründet wurde die Renergia Zentralschweiz AG von den acht Zentralschweizer Abfallverbänden sowie der Perlen Papier AG. Das errichtete Bauwerk ist 200 Meter lang und erreicht eine Höhe von über 50 Metern. Sowohl der Bau als auch die ökologischen Zielsetzungen sind ambitioniert. So soll die Renergia hinsichtlich Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit zu den besten Kehrichtverbrennungsanlagen der Schweiz zählen. Geschäftsleiter Ruedi Kummer ist mit dem bisherigen Betrieb zufrieden: «Bis im Juni 2015 läuft die Anlage im Probebetrieb. Nach Abschluss der Testphase wird feststehen, ob die hochgesteckten Ziele erreicht werden können. Die vorhandenen Daten zeigen bereits, dass wir auf guten Weg sind. Bis jetzt haben wir 40 000 Tonnen Müll verbrannt.» Rund 200 000 Tonnen Abfall wird die neue Anlage jährlich umweltgerecht entsorgen.
Energie aus Abfall
Renergia ist das grösste Klimaschutzprojekt der Zentralschweiz. Die im Verbrennungsprozess freigesetzte Energie deckt den Strombedarf von 38 000 Haushalten. Zudem spart die Papierfabrik Perlen durch die Verwendung der Abwärme rund 40 Millionen Liter Heizöl – umgerechnet 90 000 Tonnen CO2. «Trotz der enormen Grösse der Anlage unterschreiten die erreichten Emissionen die erlaubten gesetzlichen Grenzwerte deutlich», erklärt Kummer. «Dazu trägt in erster Linie die Rauchgasreinigung bei. Diese arbeitet ohne Wasser.» Somit werde kein Abwasser in die Gewässer eingeleitet, wie das bisher bei der KVA Luzern der Fall war. «Zudem sind die Rauchgase frei von Geruchsstoffen, da diese durch die hohe Feuerungstemperatur vollständig eliminiert würden», sagt Kummer.
Schweizweite Anerkennung
Letztes Jahr erhielt die Renergia einen Anerkennungspreis beim Zurich Klimapreis 2014. Das Projekt schaffte es bis auf die 18er-Shortlist. Bei 108 Projekteingaben ist dies als Achtungserfolg zu werten. Für Kummer ist der Preis eine Belohnung für die vorangegangene rund vierjährige intensive Projektarbeit. (ph.)