Kopf der Woche
René Ziswiler
Luzern. Als Leiter Industriemessen bei der Messe Luzern trägt René Ziswiler (53) wesentlich zur Mitentwicklung des Messeplatzes Luzern bei. Sein neustes Kind ist die 3D-Druck-Messe «Additive Manufacturing Expo» (AMX), eine Schweizer Premiere.
René Ziswiler arbeitet seit 15 Jahren bei der Messe Luzern. Zuvor war er unter anderem für Coop Zentralschweiz, Grüter-Suter und Jelmoli tätig. Bei der Messe Luzern ist der in Buttisholz LU wohnhafte René Ziswiler zuständig für spezialisierte Industriemessen wie zum Beispiel die Schweizer Kunststoffmesse Swiss Plastics Expo oder die Swiss Medtech Expo (SMTE).
Schweizer Premiere: «Additive Manufacturing Expo» (AMX)
In den letzten Jahren haben Schweizer Messeplätze kräftig in ihre Infrastruktur investiert. Dadurch ist das Messeangebot gestiegen und hat einen gewissen Sättigungsgrad erreicht. «Es ist nicht mehr viel Potenzial für neue Messen vorhanden», erklärt René Ziswiler, «jede neue Messe braucht für Aussteller und Besucher einen deutlichen Mehrwert.» Und genau diese Nische hat René Ziswiler mit der neuen «Additive Manufacturing Expo» (AMX) vom 20. bis 21. September gefunden. Sie ist eine Premiere für Luzern und die Schweiz, denn bis jetzt widmet sich noch keine Messe ausschliesslich der additiven Fertigung, sprich: dem professionellen 3D-Druck für die Herstellung von Produkten für Medizintechnik, Luftfahrt oder Maschinenbau. «Die Entwicklung neuer Messen braucht viel Zeit. Erst wenn man Märkte erkannt hat und versteht, kann mit der Ausarbeitung des Konzeptes begonnen werden.»
Messe-Content digitalisieren
Neben der Messeentwicklung kümmert sich René Ziswiler um den Bereich Business Development, wo sich alles um eine Frage dreht: «Wie können wir den Nutzen für unsere Messebesucher erhöhen?» Die Lösung sieht er vor allem in der Digitalisierung der Messeinhalte. «Dies ist für die Messeveranstalter eine äusserst anspruchsvolle Aufgabe, denn dies geht weit über eine Messewebsite oder einen Newsletter hinaus. So stellen wir bei der AMX den Messe-Content mittels Showcases digital bereits im Vorfeld zur Verfügung. Dazu haben wir mit Additively, einem Spin-off der ETH, eine Datenbank entwickelt, auf der der Besucher gezielt nach Showcase, Aussteller, Materialien oder Technologien suchen kann.» Im hartumkämpften Messeumfeld reiche es nicht mehr, einfach nur Standflächen zu verkaufen. «Wir stellen uns in den Dienst ganzer Branchen und fördern diese gezielt. Als Messe müssen wir uns unentbehrlich machen. Dies gelingt dank intensiver Zusammenarbeit mit unseren Partnern.» (ph.)