Kopf der Woche
Josef Hess, Vizedirektor Bundesamt für Umwelt
Der Obwaldner Josef Hess wird neu höchster Förster der Schweiz. Der 51-Jährige wurde zum Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt ernannt, wo er die Abteilungen «Gefahrenprävention» und «Wald» leiten wird. Josef Hess verdiente seine Sporen beim Oberforstamt des Kantons Obwalden ab, ehe er 2009 beim Bundesamt für Umwelt die Geschäftsstelle des «Lainat» (Lenkungsausschuss Intervention Naturgefahren) übernahm.
Der Wald, Naturgefahren – das war schon immer die Welt von Josef Hess. 1961 auf dem Bergbauernhof Hinter Horbis am «Ende der Welt» in Engelberg geboren, wurde er schon in jungen Jahren mit Lawinen und anderen Naturereignissen konfrontiert. Die Matura an der Stiftsschule Engelberg schloss er mit der Bestnote ab. Nach dem Studium als Forstingenieur an der ETH Zürich arbeitete er ab 1988 beim Oberforstamt Obwalden. Für den Kanton Obwalden betreute er einen Forstkreis und leitete die Abteilung Naturgefahren. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehörten die Leitung von Lawinenverbau- und Hochwasserschutzprojekten sowie die Erstellung von Gefahrenkarten. Dass der Kanton Obwalden heute in Sachen Gefahrenkarten in der Schweiz eine Pionierrolle einnimmt, ist nicht zuletzt sein Verdienst. Bei seiner Tätigkeit beim Oberforstamt Obwalden lernte Josef Hess in der Praxis die Kombination von Wald- und Hochwasserschutzprojekten.
Dissertation über Naturrisiken
Josef Hess – er lebt heute mit seiner Familie in Alpnach – ist seiner Scholle treu geblieben. Naturgefahren und -risiken ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben. 2008 erwarb er den Doktortitel an der ETH Zürich. Seine Dissertation handelte, wie könnte es anders sein, von Schutzzielen im Umgang mit Naturrisiken in der Schweiz. Als Fallbeispiele wählte er dabei unter anderem die Hochwasserschutzmassnahmen der Gemeinden Engelberg und Sarnen aus. Seit 2009 führt er beim Bundesamt für Umwelt in Bern die Geschäftsstelle Lainat (Lenkungsausschuss Intervention Naturgefahren), welche Warnung und Vorsorge bei Naturereignissen koordiniert.
Nachfolger von Andreas Götz
Mit der Ernennung zum Vizedirektor des Bundesamts für Umwelt tritt Josef Hess die Nachfolge von Andreas Götz an, der in Pension geht. Mit der Leitung der Abteilung Wald wird der gebürtige Engelberger oberster Förster der Schweiz. Die Abteilung setzt sich für die nachhaltige Pflege und Nutzung des Waldes ein und ist unter anderem auch zuständig für die entsprechenden Subventionen. Ebenso umfangreich ist der Aufgabenkatalog bei der Abteilung Gefahrenprävention, die unter anderem verantwortlich ist für die Minderung der Risiken für Mensch, Umwelt und Sachwerte als Folge von Naturgefahren (Lawinen, Hochwasser, Wildbäche, Murgänge, Erosion, Rutschung, Steinschlag, Felssturz, Bergsturz, Erdbeben) und von Störfällen. Für Josef Hess alles nicht unbekannte Ereignisse, die er im vergangenen Jahr im Rahmen der Publikationsreihe «Engelberger Dokumente» über den Engelberger Wald unter dem Titel «Uise Wald» aufarbeitete.