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roi-online.ch • PwC-Studie zur «Generation Töchter
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  • Fokus auf die «Generation Töchter»: Norbert Kühnis, Leiter Familienunternehmen und KMU sowie Mitglied der Geschäftsleitung von PwC Schweiz. Bild: PwC

PwC-Studie «Generation Töchter»

Passend zum Weltfrauentag widmet sich die Studie «Generation Töchter» von PwC Schweiz der Rolle von Frauen im Nachfolgeprozess von Schweizer Familienunternehmen. Nach wie vor gibt es für Unternehmerfamilien mehr Nachfolger als Nachfolgerinnen. Ein enormes Ressourcenpotenzial bleibt ungenutzt.

An der Studie «Generation Töchter» von PwC Schweiz haben 189 Frauen im Alter von 20 bis 45 Jahren aus Schweizer Traditionshäusern teilgenommen. Heute sind zahlreiche Frauen im familieneigenen Betrieb engagiert, bekleiden leitende Funktionen, stehen der Geschäftsleitung vor oder sitzen im Verwaltungsrat. Und erstaunlich viele haben gar keine Rolle im Unternehmen. Nach wie vor stehen für Inhaberfamilien die Söhne für die Nachfolgeregelung oder Besetzung der höchsten Führungspositionen im Vordergrund – selbst wenn geeignete Töchter bereitstehen.

Schwestern lassen ihren Brüdern den Vortritt

Söhne wachsen auch heute oft mit dem Stigma «Nachfolger» auf. Wenn Nachfolgerinnen keine Brüder haben, so übernehmen sie deutlich häufiger Aufgaben im Familienbetrieb. Sobald jedoch männliche Geschwister am Start sind, können sich nur noch 18 Prozent der Studienteilnehmerinnen eine Zukunft im Familienunternehmen vorstellen. Bei Töchtern ohne Brüder liegt der Anteil bei 80 Prozent.

Töchter gehen in die zweite Reihe

Auf die Frage, welche Position die Töchter im Familienunternehmen anstreben, sehen sich nur 19 Prozent der Studienteilnehmerinnen als CEO. Selten amtiert die Schwester als Chefin ihres Bruders – umgekehrt ist das häufiger der Fall. Die Studienteilnehmerinnen sind meistens als Verwaltungsrätinnen aktiv. 41Prozent der 20- bis 32-Jährigen arbeiten ohne Führungsfunktion mit. Wer nicht das CEO-Amt bekleidet, beansprucht einen Sessel in frauendominierten Abteilungen wie Marketing/Verkauf, Personalwesen, Verwaltung oder im Qualitätsmanagement. In der Leitung der Produktion ist keine einzige Frau zu finden.

Hochqualifizierter Einsatz ausserhalb des eigenen Familienunternehmens.

79 Prozent der Studienteilnehmerinnen ohne aktiven Part in der Familienfirma verfügen über einen Fachausweis, ein Meisterdiplom, einen höheren Fachschulabschluss, ein Bachelor- oder Masterstudium. Gefragt nach dem Verzicht auf ein aktives Mitwirken nennt fast die Hälfte eine Karriere ausserhalb des Familienbetriebs als Grund. Ein gutes Drittel sammelt aktuell Erfahrungen extern. Und annähernd 14 Prozent geben dem Familienleben Vorrang.

Klischees und mangelnde Akzeptanz von aussen

Jede vierte Studienteilnehmerin glaubt, dass sie es als Mann gegenüber Mitarbeitenden leichter hätte. Die mangelnde externe Akzeptanz nagt am Selbstvertrauen vieler Nachfolgerinnen. Sie meinen, sich beweisen oder sich eher für ihre Funktion rechtfertigen zu müssen als ihre männlichen Kollegen. Aber: Das Vertrauen der Inhaberfamilie in ihre Fähigkeiten beim Firmeneintritt beschreiben die Studienteilnehmerinnen als angemessen (36 Prozent) bis stark (60 Prozent).

Den vollen Ressourcenpool nutzen

Nachfolgerinnen sind nicht nur hervorragend ausgebildet, sondern bergen auch ein enormes Wissens-, Impuls- und Innovationspotenzial. Bei Themen wie Digitalisierung oder Nachhaltigkeit können sie naturgemäss mitreden. Und sie haben Lust, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Dieses Potenzial schöpfen Schweizer Familienunternehmen bei Weitem nicht aus.

«Es wäre schade und unternehmerisch fatal, den Ressourcenpool nur auf männliche Nachfolger zu beschränken. Familienunternehmen sollten ihre Ressourcen vollumfänglich nutzen, allen Kandidatinnen und Kandidaten die gleichen Rechte und Aussichten einräumen und sie nach objektiven Kriterien beurteilen», meint  Norbert Kühnis, Leiter Familienunternehmen und KMU und Mitglied der Geschäftsleitung von PwC Schweiz.

Die PwC Studie «Generation Töchter» kann unter www.pwc.ch/generation-toechter heruntergeladen werden.

Hier der Artikel der NZZ am Sonntag vom 7.März 2020 zur Studie PwC-Studie «Generation Töchter»

 

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