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«Biogen ist Pionier im Bereich Neurowissenschaften»

ROI Online sprach mit Dr.med. Katharina Gasser, der Chefin von Biogen Switzerland AG, über ihren beruflichen Weg von der Ärztin zur Managerin, über den Nutzen innovativer Therapien, über die Forschung von Biogen und über den Standort Zentralschweiz.

Dr. med. Katharina Gasser ist seit Oktober 2018 Managing Director von Biogen Switzerland AG. Zuvor arbeitete sie bei verschiedenen Pharmaunternehmen in medizinischen und kommerziellen Führungsfunktionen auf lokaler und internationaler Ebene. Ihr Schwerpunkt lag dabei im Bereich der Neurologie, Primary Care und Gentherapie. Die aus dem Kanton Freiburg stammende Katharina Gasser hat an den Universitäten Freiburg und Bern Medizin studiert. An der ETH Zürich absolvierte sie ein Nachdiplomstudium in Humanernährung. Nach dem Studium war Katharina Gasser einige Jahre klinisch im Spital tätig und hat den Facharzt für Pharmazeutische Medizin erworbe

Früher arbeiteten Sie als Ärztin, heute sind Sie Managerin. Wie kam es zu dieser Laufbahn?

Katharina Gasser: Patienten standen schon immer im Mittelpunkt meiner Arbeit. Als Ärztin arbeitete ich im direkten Kontakt mit Patienten. Ich beschäftigte mich früh mit klinischen Studien und untersuchte, wie Menschen Zugang zu innovativen Therapien erhalten. Heute helfe ich als Leiterin von Biogen in der Schweiz mit, dass schwer erkrankte Menschen im Bereich Neurologie wirksamer therapiert werden können.

Können Sie uns ein Beispiel für eine neuartige Therapie geben?

Biogen erreichte einen medizinischen Durchbruch bei der Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA). Dieser erbliche Muskelschwund ist in seiner schlimmsten Form die häufigste genetische Ursache für Säuglings- und Kleinkindersterblichkeit. Säuglinge mit der schwerwiegendsten Form dieser neurologischen Erkrankung konnten bis vor wenigen Jahren weder normal sitzen noch laufen lernen. Im späteren Krankheitsverlauf konnten sie nicht einmal mehr eigenständig atmen. Heute ist das anders: Studien zeigen, dass sich diese Kinder mit der richtigen Therapie teilweise nahezu normal entwickeln können.

Wie stehen Sie zum Thema Behandlung seltener Krankheiten?

Als Ärztin ist es mir ein Anliegen auch Menschen mit seltenen Erkrankungen bestmöglich zu unterstützen. Es ist im Interesse der Gesellschaft, medizinische Innovation zu fördern und den Patienten zugänglich zu machen. Das Krankenversicherungsgesetz will eine qualitativ hochstehende und umfangreiche Grundversorgung. Die Industrie schliesst den Kreis für die Gesellschaft, indem sie mit den heutigen Einnahmen die Forschung für Medikamente von morgen finanziert.

Welchen Nutzen strebt Biogen in der Forschung an?

Biogen forscht im Bereich Neurowissenschaften, um Antworten auf grosse medizinische Herausforderungen zu finden: Millionen von Menschen in der ganzen Welt sind von Multipler Sklerose, Alzheimer, Parkinson und anderen neurologische Erkrankungen betroffen. Neurowissenschaften werden die neue Onkologie. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel in diesem Bereich dazu gelernt.

Welche Schwerpunkte setzt Biogen aktuell in der Forschung?

Unsere Forscher arbeiten mit Medizinern und Wissenschaftlern auf der ganzen Welt zusammen, damit Erkrankungen des menschlichen Nervensystems besser behandelt werden können, zum Beispiel SMA, Multipler Sklerose und Alzheimer. Zudem investieren wir in Solothurn in eine neue Produktionsanlage für die Herstellung von biotechnologischen Produkten, die nach den höchsten technologischen Standards gebaut wird. Diese vollautomatisierte Biopharmazie-Fabrik ist flexibel einsetzbar und ist darauf ausgerichtet, verschiedene Biopharmazeutika herzustellen, die anschliessend in die ganze Welt exportiert werden.

Wie geht Biogen aus ihrer Sicht das Problem der nachhaltigen Gesundheitsversorgung an?

Das ist natürlich ein sehr wichtiges Thema. Seit diesem Jahr engagiert sich Biogen auch in der Schweiz verstärkt im Bereich Biosimilars. Nach Ablauf des Patentschutzes eines biotechnologisch erzeugten Originalwirkstoffs stellt Biogen ein eigenes, kostengünstigeres, qualitativ hochstehendes Produkt mit vergleichbarer Wirkung her. Solche Biosimilars helfen mit, dass mehr Patienten eine wirksame Behandlung erhalten können. In der EU konnten mit der Einführung von Biosimilars schon über 1,8 Milliarden Euro Einsparungen erreicht werden.

Welche Rolle spielt die Zentralschweiz für Biogen?

In der Zentralschweiz finden wir gut ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeitende für wissenschaftliche, kaufmännische und andere Berufe. Seit wenigen Monaten sind alle Geschäftseinheiten in Baar unter einem Dach vereinigt: über 400 Personen arbeiten für Biogen International, die Biosimilars Division und Biogen Switzerland. Von Baar aus wird das operative Geschäft gesteuert, damit Patienten in der Schweiz und international von innovativen Medikamenten profitieren können.

Biogen – Engagement für medizinische Innovation

Die starken Schweizer Wurzeln von Biogen widerspiegeln sich bereits im Firmennamen: Biogen ist die Kurzform von «BIOlogical GENeva». Innovative Wissenschaftler und spätere Nobelpreisträger haben 1978 das Biotechnologie-Unternehmen in Genf gegründet. Biogen erforscht, entwickelt und vermarktet innovative Arzneimittel für Menschen mit schweren neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen. Zusätzlich baut Biogen ein starkes Portfolio von Biosimilars-Medikamenten auf. Biogen investiert derzeit in Luterbach bei Solothurn 1,5 Milliarden Franken in eine hochmoderne biopharmazeutische Produktionsanlage mit bis zu 600 neuen Arbeitsplätzen. Ab 2020 soll das Werk voll operativ sein.

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