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  • Quelle: Swissmem

Abheben zum Lehrstart

Im August starten in der Zentralschweiz mehrere tausend Jugendliche ihre Berufslehre. Damit der Wechsel ins Berufsleben glückt, bieten viele Unternehmen ihren Lehrlingen ein spezielles Einführungsprogramm.

Rund 7000 Lehrverträge wurden 2015 in den sechs Zentralschweizer Kantonen ausgestellt. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in diesem Jahr. Einige Unternehmen starten die Lehrzeit mit einer Einführungswoche. So steht beispielsweise den 31 neuen Lernenden der Pilatus Flugzeugwerke AG, die am 16. August 2016 beim Nidwaldner Flugzeugbauer starten, eine intensive Woche bevor. Laut Kurt Bucher, Personalchef von Pilatus, verfolgt das Unternehmen mehrere Zielsetzungen: «Wir stellen mittels Präsentationen und unseres Unternehmensfilms unsere Firma und unsere Produkte vor. Ein zweiter Block besteht aus dem Vorstellen sämtlicher Berufsbilder, der Lernendenorganisation (LEORG), der Tätigkeiten der Lernendenkommission (LEKO) sowie der verschiedenen Pilatus-Vereine wie der Betriebsfeuerwehr oder des Skiclubs.» Auch das Thema «Sicherheit am Arbeitsplatz» sei sehr wichtig. Das Highlight bei Pilatus ist ein Rundflug mit dem PC-12 in der ersten Woche. Nicht in den Genuss eines Rundflugs, dafür einer gemeinsamen Woche in einer Jugendherberge kommen die Lernenden der Migros Bank. «Während dieser fünf Tage lernen unsere jüngsten Mitarbeitenden unser Finanzinstitut kennen und erfahren einiges über Inhalt und Aufbau der Grundbildung. Zudem lernen sie ihre Ansprechpersonen kennen und tätigen erste Klicks im Intranet und in weiteren Systemen», sagt Matthias Hunn, Leiter Marketing der Migros Bank AG. Für die Einführungswoche fasst die Migros Bank alle Lernenden der Deutschschweiz zusammen.

Knigge für Lehrlinge

Der Schritt in die Arbeitswelt ist für die Jugendlichen oft nicht einfach, gelten doch ab sofort andere Regeln und Vorschriften. Bei Pilatus erhalten die jungen Erwachsenen daher ein Merkblatt, das Umgangsformen, Rauchen und Suchtmittel, Bekleidung, Handygebrauch und Musik am Arbeitsplatz regelt. Bei der Migros Bank sind es vor allem bankspezifische Themen, wie der Umgang mit dem Bankkundengeheimnis, die die Lernenden beherrschen und befolgen müssen. Ob Lernende per Du mit ihren Vorgesetzten sind, wird unterschiedlich geregelt. Matthias Hunn erklärt, dass «die Migros Bank keine festen Regeln kennt, die Ansprechpersonen der Lernenden entscheiden dies individuell». Bei Pilatus ist der Fall klar, die Lernenden sind mit ihren Vorgesetzten per Sie.

Angebot übertrifft Nachfrage

Pilatus konnte 2016 erneut alle Lehrstellen besetzen. Dafür organisiert das Unternehmen jährlich in diverse Anlässe, wie Kurt Bucher ausführt: «Wir bieten Informationsveranstaltungen für Schüler ab der 2. Oberstufe (A.d.R.: nächste Veranstaltung am 28.1.2017), Schnupperwochen, Berufserkundungen und wir präsentieren uns an der Zentralschweizer Bildungsmesse (ZEBI).» Auch die Migros Bank konnte ihre 17 Lehrstellen in der Deutschschweiz besetzen.

Anders sieht es beim Baugewerbe aus. Hier können längst nicht alle Lehrstellen besetzt werden. «Dies ist ein schweizweites Problem», sagt René Affentranger, Geschäftsführer bei der Eberli Bau AG. Die Selektion beginnt schon bei der Schnupperlehre. Aus 15 Schnupperanwärtern konnte René Affentranger nur gerade einen Lernenden rekrutieren. Aus diesem Grunde hat die Eberli Bau AG eine eigene Lehrstellenoffensive unter dem Motto «Baue Dir Deine Zukunft» gestartet. «Davon erhoffen wir uns für die Zukunft, zusätzliche Lernende zu finden. Denn der Beruf des Maurers ist heute attraktiver denn je», ist René Affentranger überzeugt und ergänzt: «Maurer sind gesuchte Berufsleute, und mit einem Abschluss stehen den jungen Leuten alle Wege offen.»

Ähnliches zeigt der «Lehrstellenbarometer», der im Auftrag des SBFI vom LINK Institut für Markt- und Sozialforschung (Luzern) realisiert wird. Gemäss diesem übertrifft das Angebot noch offener Lehrstellen die Anzahl an Jugendlichen, die sich für eine Lehrstelle interessieren. Treffen dürfte es vor allem kleinere Unternehmen und unbekanntere Berufsgruppen. Mit 328 Lernenden in 15 Lehrberufen ist die CKW-Gruppe weiterhin das privatwirtschaftliche Unternehmen mit den meisten Lehrstellen in der Zentralschweiz. Rund 20 Prozent aller Mitarbeitenden sind Lernende – viermal mehr als im nationalen Durchschnitt. Ab August 2017 stehen in der CKW-Gruppe wieder rund 100 Lehrstellen zur Verfügung. (ph.)

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