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  • Pause machen, sich bewegen: Was einfach tönt, wird im stressigen Arbeitsalltag oft zur Herausforderung. Bild: Getty Images

«Gesundheitsförderung ist mehr als ein Früchtekorb»

Gesunde Mitarbeitende zahlen sich für Unternehmen langfristig aus: Sie sind motivierter, produktiver und ihrem Arbeitgeber länger treu. Wie Betriebe die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden gezielt fördern können, erzählen zwei Expertinnen der Hochschule Luzern.

Die Frage «Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?» gilt nach wie vor als Klassiker in Bewerbungsgesprächen. Denn je besser ein Unternehmen das Entwicklungspotenzial seiner Mitarbeitenden ausschöpfen kann, desto eher ist die Anstellung für beide Seiten ein Gewinn. In diesem Wissen investieren viele Unternehmen heute gezielt in die berufliche Förderung ihrer Mitarbeitenden. Parallel dazu hat auch das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) eine immer grössere Bedeutung erlangt. Die Idee da- hinter: Nur wer sich psychisch und physisch gut fühlt, bleibt auf Dauer motiviert, leistungsfähig und überhaupt fähig, sich weiterzuentwickeln. Welche «Stellschrauben» es dabei zu beachten gilt, wissen Dr. Christina Meyer und Dr. Maida Mustafić. Am Department Soziale Arbeit der Hochschule Luzern dozieren und forschen sie unter anderem rund um betriebliches Gesundheitsmanagement.

Welche Bedeutung spielt die Gesundheit von Mitarbeitenden in der heutigen Arbeitswelt?
Dr. Christina Meyer: Mit dem digitalen Wandel erleben Mitarbeitende eine Zunahme der Veränderungsgeschwindigkeit, eine steigende Informationsflut und die Verschmelzung von Arbeit und Privatleben. Gemäss Job-Stress-Index von Gesundheitsförderung Schweiz (2022) befinden sich 28 Prozent der Mitarbeitenden in der Schweiz in einem kritischen Bereich bezüglich der Balance von arbeitsbezogenen Belastungen und kompensierenden Ressourcen. Arbeitgebende sind aufgrund dieser Entwicklung gefordert, zu handeln.
 
Welche gesundheitsfördernden Massnahmen können Unternehmen ergreifen?
Meyer: BGM ist mehr als ein Früchtekorb im Pausenraum: Es vereint Fragen zur Unternehmenskultur, zur Kommunikation und zum Führungsverhalten. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen langfristig Ziele, Strategien und Strukturen für gesundheitsförderliche Massnahmen aufbauen, anstatt «nur» auf Einzelmass- nahmen zu setzen. Auch eine Ist-Analyse der Belastungen am Arbeitsplatz ist unabdingbar.
 
Welche Rolle spielen Vorgesetzte, damit Mitarbeitende sich gesund fühlen und ihr Potenzial entfalten können?
Dr. Maida Mustafić: Eine grosse. Sie können ein gesundheitsfreundliches Verhalten bewusst vorleben: Also ein aktives und vom Beruf unabhängiges Leben führen und sich dazu bekennen. Dazu gehört auch, am Wochenende keine E-Mails an die Mitarbeitenden zu versenden.
 
Und welche Verantwortung liegt bei den Mitarbeitenden?
Meyer: Mitarbeitende haben in veränderungsgeprägten Situationen oft das Bedürfnis nach Stabilität. Gefragt ist die persönliche Bereitschaft, Neues zu akzeptieren, auszuprobieren und sich entsprechende Fähigkeiten anzueignen. Und auch hier gilt: Wenn Vorgesetzte ein solches Verhalten vorleben, fällt es Mitarbeitenden leichter, ihren Teil der Verantwortung für ihre Arbeits- und Leistungsfähigkeit zu tragen und sich motiviert einzubringen.

Welche Ratschläge haben Sie für Unternehmen, die ihr Engagement für die Gesundheit und Entwicklung ihrer Mitarbeitenden verbessern möchten?
Mustafić: Dass sie strukturiert vorgehen und eine Einschätzung psychosozialer Risiken nach Arbeitsgesetz vornehmen.Die Gesundheitsförderung Schweiz, die Suva oder das BAG bieten sehr gute Leitfäden und Orientierungshilfen an. Weiter kann es sich lohnen, Spezialistinnen und Spezialisten im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie hinzuzuziehen, welche den Prozess begleiten. (pd.)

Breites Angebot an Weiterbildungen
Die Hochschule Luzern (HSLU) lehrt und forscht zu zahlreichen Themen, die mit Mitarbeitendenförderung zu tun haben – von Gesundheitsförderung, Prävention und Betrieblichem Gesundheitsmanagement bis zu Leadership, Führungsmodel- len oder Talent Management. Wer sich für eine Weiterbildung interessiert, ist mit dem Weiterbildungs-Finder gut beraten: hslu.ch/weiterbildungs-finder

 

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