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roi-online.ch • Biosphäre Entlebuch als «Glücksort»
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  • Anna Baumann an ihrem ersten Arbeitstag beim Biotop unterhalb des Berufsbildungszentrums Natur und Ernährung (BBZN) in Schüpfheim. Bild: Roger Jud

Biosphäre Entlebuch als «Glücksort»

Nach 20 Jahren hat Anna Baumann die Geschäftsführung des Natur- und Tierparks Goldau abgegeben und sich einer neuen Herausforderung gestellt. Seit Anfang des Jahres ist sie Direktorin der Unesco-Biosphäre Entlebuch.

«So ein Wechsel ist immer mit Herausforderungen verbunden, aber das Team hat mich grossartig empfangen – das ist das Allerwichtigste!» Anna Baumann sitzt im Garten vor ihrem neuen Büro und blickt in Richtung der First-Farneren-Bergkette. Im Januar hat die gebürtige Altendorferin (Altendorf am Zürichsee) ihre neue Stelle als Direktorin der UNESCO Biosphäre Entlebuch in Schüpfheim angetreten. Zuvor war sie rund 20 Jahre in der Tierwelt tätig, wo sie vorerst für den Zoo Zürich arbeitete, bevor sie zum Natur- und Tierpark Goldau wechselte und dort im Jahr 2008 die Gesamtleitung übernommen hat. Anna Baumann setze sich gegen rund 60 Mitbewerbende durch. Sie bringt viel  Knowhow mit, ist bestimmt in ihren Zielen und Visionen und denkt langfristig: «Ob für einen Natur- und Tierpark oder für das Biosphärenreservat hier; jeder Entscheid hat einen Einfluss auf die nächsten 30 Jahre.» Für ihren Job hat sie ihren Lebensmittelpunkt Meggen aufgegeben und ist nach Entlebuch gezogen. Der Umzug hat Baumann nicht ganz kalt gelassen, schliesslich sei sie mit Meggen sehr verbunden gewesen. Der Wechsel war aber notwendig: «Für mich wäre es nie in Frage gekommen zu pendeln. Ich möchte die Leute und die Region spüren – das geht nicht, wenn man am Abend wieder in den Zug steigt.» Ein weiterer Vorteil sei zudem, dass der Dichtestress durch die wunderbare Natur ersetzt werde, ergänzt Baumann mit einem Lächeln.  

Alle für eine Region 

Die Leute spüren, die Bevölkerung miteinbeziehen – das ist eines der Hauptziele für ihre neue Tätigkeit als Direktorin des Biosphärenreservats. Anna Baumann scheut den Kontakt nicht, sucht ihn sogar. Für sie sei eine Auseinandersetzung zu verschiedensten Themen und Projekten zentral, immer gleicher Meinung sein, das sei langweilig und bringe einem nicht weiter. So nutzt Anna Baumann für den Bereich der Landwirtschaft zum Beispiel die Nähe der Geschäftsstelle zum landwirtschaftlichen Bildungszentrum BBZN, das sich am gleichen Standort befindet, um sich gelegentlich bei den Schülern und Schülerinnen nach dem aktuellen Lernstoff oder Brennpunktthemen zu erkundigen. Zudem schätzt sie die Inputs, welche von den verschiedenen Fokus-Foren, wie etwa dem Energie-Forum kommen, sehr. Dass sie nicht im Entlebuch aufgewachsen sei und nun «von aussen» kommt, darin sieht sie nur Vorteile: «Ich gehe völlig wertlos und offen auf die Aufgabe und die damit verbundenen Projekte zu. Klar, am Anfang muss man viel beobachten und lernen, ich nehme die Leute hier aber als sehr hilfsbereit, offen und direkt wahr und das gefällt mir, da ich auch so bin.» Unterstützung erhält sie dabei nebst ihrem Team auch vom UBE-Vorstand, welches Delegierte aus den sechs Gemeinderäten der Region sind, ergänzt durch Delegierte aus der Bevölkerung selbst. Baumann möchte mit dem Gesamtmasterplan der UNESCO Biosphäre so einige Projekte umsetzen, regionale Produzenten und Produzentinnen fördern, die Gastronomie nachhaltiger gestalten oder Partnerschaften zu Klein-, Mittel- und Grossbetrieben fördern. Am Ende des Tages sollen alle in der Region Entlebuch eine höhere Wertschätzung erfahren: «Wenn man aus dem Entlebuch eine Glücksregion macht, wo sich jeder und jede Einzelne wohlfühlt, dann haben wir das Ziel erreicht.» 

Was das Entlebuch auszeichnet 

Das Entlebuch ist Anna Baumann aus der Kindheit bekannt, die letzten Jahre hat sich ihr Leben vor allem in der Innerschweiz abgespielt. Jetzt aber habe sie die Region völlig neu entdeckt. Sie ist viel zu Fuss oder auf dem E-Bike unterwegs, erkundigt die Wanderwege und die etwas versteckten Weiler der Region. Dabei falle ihr immer wieder auf, mit wie viel Liebe die Pfade gepflegt seien. Heiligkreuz und Bramboden haben es ihr besonders angetan: «Ich würde alles geben nach Heiligkreuz zu ziehen, das ist ein magischer Ort.» (red.)

www.biosphaere.ch

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