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WWZ behauptet sich in turbulentem Umfeld – CO2-arme Fernwärme ausgebaut
Dramatische Umwälzungen an den Energiemärkten prägten das Geschäftsjahr 2022 der Zuger WWZ-Gruppe. Der Umsatz stieg wegen der hohen Energiepreise um 9,4 Prozent, der Konzerngewinn sank um rund 21 Prozent. Die strategischen Zukunftsprojekte wurden mit Erfolg weitergetrieben, so etwa der Ausbau der Fernwärme.
Die Zuger WWZ-Gruppe verzeichnete 2022 einen Anstieg des Nettoerlöses um 9,4 Prozent auf CHF 270,5 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Steigerung ist auf die hohen Energiepreise zurückzuführen, während sich der Stromabsatz auf dem Niveau des Vorjahres bewegte. Der Konzerngewinn sank jedoch um 21 Prozent auf CHF 31,1 Millionen, was das anspruchsvolle Geschäftsjahr widerspiegelt. Der Generalsversammlung vom 11. Mai 2023 wird eine gleichbleibende Dividende von 33 Franken pro Aktie beantragt, wie die Energieversorgerin mitteilte.
Die WWZ-Gruppe agierte in einem turbulenten Umfeld, geprägt von ausserordentlichen Verwerfungen an den Energiemärkten. Die gestiegenen Energiepreise wirkten sich nicht nur auf WWZ, sondern auch auf ihre Kunden aus. Das operative Ergebnis (EBIT) der Gruppe lag bei CHF 24,5 Millionen, einem Rückgang von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Konzerngewinn sank um 20,7 Prozent auf CHF 31,1 Millionen. Die um 27 Prozent gestiegenen Beschaffungskosten führten zu einem höheren Nettoerlös von CHF 270,5 Millionen, während die Bruttomarge um über 6 Prozent sank.
Die WWZ-Gruppe stellte 2022 zusätzliches Fachpersonal ein und erhöhte damit die Anzahl der Mitarbeitenden um neun Stellen auf 497 Personen. Der EBITDA betrug CHF 84,7 Millionen und nahm gegenüber dem Vorjahr um 4,6 Prozent ab. Die Abschreibungen lagen über dem Vorjahr, auch als Folge des Ausbaus der Fernwärme und des Telekom-Highspeednetzes mit den dazugehörigen IT-Investitionen.
Im Jahr 2022 stieg der Bau von Photovoltaik-Anlagen um 44,1 Prozent. Die 343 Photovoltaik-Anlagen, die in den Modellen «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch» (ZEV) oder «Rückvergütung Eigenverbrauch» (REV) betrieben werden, haben zu höheren Einspeisungen von Solarstrom ins WWZ-Netz beigetragen.
Im gleichen Zeitraum erhöhte WWZ die Anzahl der betriebenen Elektroladestationen auf 1'449 (+146 Prozent). Dies ist unter anderem auf die schweizweite Vertriebspartnerschaft mit der Otto Fischer AG zurückzuführen.
Die WWZ AG hat das umfassende Netzupgrade der Telekomnetze erfolgreich abgeschlossen, sodass Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s im gesamten WWZ-Netz möglich sind. Infolge des intensiven Verdrängungsmarkts im Segment Telekom sank der Nettoerlös um 2,8 Prozent auf CHF 73,8 Millionen, trotz eines leichten Mengenwachstums.
Die geopolitischen Entwicklungen haben das Bedürfnis der WWZ-Kundschaft nach CO2-neutralem Heizen und Kühlen weiter verstärkt. «Die Nachfrage bestätigt den eingeschlagenen Weg», sagt CEO Esther Denzler. Die erfreuliche Entwicklung zu CO2-armer Energie zum Heizen und Kühlen sei nicht nur ein Megatrend, sondern auch ein massgeblicher Hebel der Dekarbonisierung. «Die hohen Investitionen in nachhaltige Wärmenetze sind Teil der zukunftsfähigen Strategie von WWZ.»