Unternehmen
Wisi'on Tool AG
2005 übernahm die Investorengruppe Wisi?on Tool AG den LEGO-Produktionsstandort in Steinhausen samt den 48 Mitarbeitenden. Der Standort sollte geschlossen werden, die LEGO-Produktion nach Tschechien verlegt werden. Die Wisi?on Tool AG restrukturierte die Produktionsvorgänge erfolgreich und beschäftigt heute 68 Mitarbeitende ? sie produzieren unter anderem für den ehemaligen Arbeitgeber LEGO.
Was zu Beginn schier unmöglich schien, ist heute eine Erfolgsgeschichte. Das fünfköpfige Konsortium Wisi?on Tool AG, bestehend aus Marc Scherer, Reto Kessler, Alois Güntensperger, Peter Güntensperger und Christoph Gebert, übernahm 2005 den LEGO-Produktionsstandort in Steinhausen. Mit 410 Millionen Franken Verlust im Jahre 2004 sah sich der dänische Spielzeugwarenhersteller gezwungen, die teure Produktion in der Schweiz ins günstigere Tschechien zu verlagern. Die Investoren der Wisi?on Tool AG profitierten dabei vor allem von einem: gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitenden.
Restrukturierung aus eigener Kraft
Die Grundauslastung der Anlagen wurde während der Aufbauphase der Wisi?on Tool AG durch Produktionen für LEGO gesichert. «LEGO hat uns im Zuge der Übernahme fair behandelt», meint Marc Scherer. Noch heute zählt LEGO zu den grössten Kunden des Steinhauser KMU. Doch das Ziel war klar: ausbauen, neue Kundschaft gewinnen. Dank einem Team mit langjähriger Erfahrung im Präzisionswerkzeugbau für Kunststoff-Spritzgiessteile konnte sich die Wisi?on Tool AG auf dem Markt der Spritzgusstechnik und insbesondere des Werkzeug- und Formenbaus positionieren. Unternehmen aus dem Bereich der Medizinalbranche und der Autoindustrie konnten als Neukunden gewonnen werden. Die Verkaufsmannschaft, die Personalabteilung und die Informatik ? zuvor vom Mutterkonzern LEGO in Dänemark gestellt ? wurden allesamt aus der bestehenden Mitarbeiterschaft rekrutiert. «Wir haben unseren Mitarbeitenden viel zu verdanken», weiss Reto Kessler, Mitgründer und Investor der Wisi?on Tool AG.
Erfolg auf der ganzen Linie
Die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie die Öffnung der Produktion für andere Kunden hatte effizienzfördernde Wirkung: Die Mitarbeitenden mussten nicht mehr nur einen Produktionsvorgang beherrschen, sondern mehrere. Die Produktivität stieg in Folge um rund 50 Prozent. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 68 Mitarbeitende und strebt einen Aufstieg unter die ersten drei im Schweizer Werkzeug- und Formenbau an.