Unternehmen
Tierpark Goldau
Goldau. 25 Millionen Franken investierte der Tierpark Goldau in den letzten zehn Jahren in Erweiterungs- und Modernisierungsprojekte. Stabile Besucherzahlen und zufriedene Gäste sind der Lohn dafür.
Familien, Schulklassen und Rentnerinnen und Rentner mit ihren Enkelkindern schlendern durch den Natur- und Tierpark Goldau. Die Besucherinnen und Besucher teilen sich Gelände, Bergsturzwald und Gehwege mit frei laufenden Sikahirschen und Mufflons. Bei vielen Leuten weckt der Tierpark Kindheitserinnerungen und den Entdeckergeist – und zu entdecken gibt es ständig Neues. Denn seit Jahren betreibt der Natur- und Tierparkverein Goldau ein kontinuierliches Erneuerungsprogramm und gibt der mittlerweile 34 Hektaren grossen Anlage Jahr für Jahr ein neues Gesicht. Zeugen der ständigen Erweiterung und Modernisierung der letzten zehn Jahre sind die Gemeinschaftsanlage für Bären und Wölfe, das Restaurant «Grüne Gans», das Multifunktionsgebäude und der 30 Meter hohe Tierpark-Turm, der Ende November 2016 eröffnet wurde. 400 000 Besucherinnen und Besucher zählt der Park jährlich und gehört damit zu den grössten Besuchermagneten im Kanton Schwyz. Er belegt hinter dem Zoo Zürich und dem Basler Zolli den dritten Platz unter den beliebtesten Zoos der Schweiz.
Hohe Wertschöpfung für die Region
Dass der Natur- und Tierpark Goldau 2017 auf finanziell gesunden Beinen steht, hat er nicht zuletzt Anna Baumann zu verdanken. Seit acht Jahren lenkt sie seine Geschicke. Die Ausserschwyzerin brachte mit ihrer Erfahrung aus der Banken- und Telekommunikationsbranche sowie ihrer Tätigkeit für den Zoo Zürich wertvolles Know-how nach Goldau. Davon profitieren die Gemeinde und der Kanton Schwyz. «Wir erzielen für die Region eine Wertschöpfung von jährlich 12 Millionen Franken», so Baumann. «Da wir steuerbefreit sind, profitiert die Gemeinde zwar nicht direkt in Form von Steuereinnahmen. Allerdings wohnen und steuern 63 Prozent unserer Mitarbeitenden (155 Personen in 63 Vollzeitstellen) im Kanton Schwyz.» Zudem legt die Tierparkleitung Wert darauf, lokale Unternehmen zu berücksichtigen. Aktuellstes Beispiel ist der neue Aussichtsturm, der von regionalen Unternehmen und aus Schwyzer Holz gebaut wurde.
Rund 45 Prozent der Einnahmen von jährlich 10 Millionen Franken erwirtschaftet der Park über Eintritte und Mitgliederbeiträge, ein Drittel sind Einnahmen aus der Gastronomie. Den Rest steuern unter anderem der Futterverkauf, Parkplatzgebühren und der Souvenirshop bei. Aus der ganzen Schweiz strömen die Besucherinnen und Besucher nach Goldau. «Drei Viertel aller Besucher kommen aus den Kantonen Schwyz, Luzern, Zug, Zürich und Aargau. Aber auch im Tessin und in der Westschweiz ist der Park bekannt und sehr beliebt», sagt die Direktorin.
Mehreinnahmen dank Investitionen
In den letzten zehn Jahren investierte der Tierpark über 25 Millionen Franken in die Erneuerung der Anlagen und die Erweiterung des Parks. Zu den grössten Investitionsposten gehören die Gemeinschaftsanlage für Bären und Wölfe, das Restaurant «Grüne Gans» mit Spielplatz sowie das neue Multifunktionsgebäude. «Alle Tier-Investitionen konnten wir mit Spendengeldern finanzieren. Sie sind nötig, damit wir als Park attraktiv bleiben und die Besucherzahlen halten können.» Dass Investitionen zu Mehreinnahmen führen, zeigt das 2014 eröffnete neue Restaurant «Grüne Gans». Seit dessen Eröffnung stieg der Gastronomieumsatz von 2,5 auf 3,6 Millionen Franken. Allerdings sei ein Gastronomiebetrieb kein Goldesel, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussehen mag: «Die Gastronomie ist ein ‹Rappengeschäft›. Material- und Personalaufwand sind hoch. Wir müssen uns anstrengen, dass vom Mehrumsatz etwas für den Tierpark bleibt.» Das neuste Projekt ist der Tierpark-Turm, der am 29. November eröffnet wurde. Knapp 30 Meter hoch, erlaubt er einen atemberaubenden Blick über den Park. (ph.)