Unternehmen
Selbsthilfe im Zeichen des Drachens
Dass Gemeinsamkeit stark macht, zeigt das Nidwaldner Selbstvermarktungsportal Drachenried.ch. Fünf Bauernfamilien verkaufen ihre Produkte über das World Wide Web und haben damit den Nerv der Zeit getroffen.
Die Idee stammt vom Ennetmooser Informatiker Robert Furger (50). Vor 13 Jahren machte er sich Gedanken darüber, wie die Landwirtschaftsbetriebe in der Nachbarschaft ihre Produkte noch effizienter vermarkten könnten. Dass dies über das Internet geschehen soll, stand ausser Zweifel, denn das Netz bietet einen Strauss von Möglichkeiten. Es musste ein Konzept sein, das der Individualität der einzelnen Bauernfamilien Rechnung trägt. Will heissen: Getrennt marschieren, vereint zuschlagen. Jede der derzeit fünf Bauernfamilien produziert ihr Nischenprodukt, nutzt aber das Internet als gemeinsame Vermarktungsplattfform. Ihr Name: www.drachenried.ch.
Drachenried wird zur Markthalle
Gefunden haben sich der Hof Feld von Sylvia und Melk Gut, spezialisiert auf Milchwirtschaft und Spezialitäten wie Apfelschaumwein oder Baumnussöl. Alsdann der Hof Bieli von Manuela und Markus Filliger, spezialisiert unter anderem auf Beeren, Kirschen, Himbeerwein und Trockenfleisch. Mit von der Partie ist auch der Hof Ober-Hinterbach von Ernst und Elsbeth Amrein. Die dritte Generation widmet sich der Milchwirtschaft, verkauft frisches Obst, Punsch, Most und Nüsse. Priska und Flavian Schwitter (dritte Generation) vom Hof Vorsäss wiederum haben sich auf Natura Beef sowie Aktionen wie «Schub» (Schule auf dem Bauernhof) oder «Bäumix» (Erlebnistage für Gross und Klein) spezialisiert. Last, but not least: Auf dem Hof Ägerten (dritte Generation) werden von Andy und Sybille Barmettler Strausse gezüchtet und Hühnereier verkauft.
Beim Drachenried handelt es sich um ein zwischen dem Stanserhorn und dem Mueterschwandenberg gelegenes Tal in der Nidwaldner Gemeinde Ennetmoos. Der Sage nach soll dort Struth von Winkelried einen bösen Drachen erschlagen haben. (jo.)