Unternehmen
Rosen – Hightech aus Stans in über 80 Ländern
Was 1999 mit fünf Mitarbeitenden begann, hat sich in der Zwischenzeit zu einem veritablen KMU entwickelt. Die Firma Rosen aus Stans ist in Sachen Pipeline-Inspektionen das weltweit führende Unternehmen.
Die riesigen, im Testraum in der Oberen Spichermatt in Stans aufgebauten Rohranlagen sind keine modernen Skulpturen. Sie dienen vielmehr den Technikern des hier ansässigen Privatunternehmens Rosen als Testobjekt für neue Entwicklungen. Und die folgen Schlag auf Schlag. «Rosen bietet technologische Lösungen für praktisch jedes Problem», hält der für das Marketing der Rosen-Gruppe zuständige Wolfgang Krieg fest und ergänzt: «Und sollten wir einmal keine Lösung parat haben, dann entwickeln wir diese in kürzester Zeit.»
Weltweit über 1600 Mitarbeitende
Seit 2003 ist Rosen in Stans. Hermann Rosen, der Besitzer des Unternehmens, kennt die Innerschweiz seit seiner frühesten Jugend. Als sich die Gelegenheit bot, das Unternehmen in Nidwalden anzusiedeln, packte er die Chance. Die zentrale Lage spielte dabei eine entscheidende Rolle. Mit fünf Mitarbeitenden hat Hermann Rosen vor zehn Jahren in Stans angefangen, technisch hochkomplexe Geräte zu entwickeln. Heute arbeiten in den Räumlichkeiten in der Oberen Spichermatt rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die vorwiegend in der Forschung und Verwaltung des Unternehmens tätig sind. Stans ist das eigentliche Nervenzentrum der Rosen-Gruppe. Hier laufen alle Fäden zusammen. Und von hier aus werden die Einsätze der Mitarbeitenden koordiniert. «Weltweit sind dies immerhin über 1600 Mitarbeitende aus 36 verschiedenen Nationen», gibt Wolfgang Krieg zu verstehen.
Pipeline-Inspektionen
Die Rosen-Gruppe bietet in über 80 Ländern Hightech-Dienstleistungen für die Öl- und Gasindustrie an. Nicht zuletzt dank dem Know-how aus Stans ist der Konzern heute in der Branche eine grosse Nummer. Eingesetzt werden so genannte «Inspektionsmolche». Die herkömmlichen Inspektionsmolche werden in die Pipeline eingeschleust und fliessen mit dem Öl oder Gas mit. Um neue Dimensionen für die Kunden zu erschliessen, ist Rosen nun dabei, motorbetriebene Inspektionsmolche zu entwickeln. Sie haben den Vorteil, dass sie sowohl in leeren als auch in mit Öl oder Gas gefüllten Pipelines eingesetzt werden können. Die Tools fliessen mit dem Medium mit und können bei Bedarf auch in entgegengesetzter Richtung laufen gelassen werden. Versehen sind sämtliche Inspektionsmolche mit hochsensiblen Messgeräten. Die Sensoren sind so entwickelt worden, dass sie in einem Lauf gleich mehrere Messungen auf einmal vornehmen können. Allfällige Lecks, Roststellen oder andere Veränderungen werden dabei aufgezeichnet. Die gesammelten Daten werden anschliessend von einer kundenspezifischen Rosen-Software umfassend ausgewertet. Der Kunde ist nach Abschluss der Inspektion im Besitz eines detaillierten Berichts über das Untersuchungsergebnis. Fehler oder schadhafte Stellen lassen sich so genau festlegen.
Forschen nach neuen Technologien
Erfolgen die Einsätze der Rosen-Mitarbeitenden heute noch zu 85 Prozent im Pipeline-Bereich, so könnte sich dies schon bald ändern. Rosen hat nämlich auch die Inspektion von Wassersystemen entdeckt. Ein Markt, den Wolfgang Krieg als «sehr interessant und mit grossem Wachstumspotenzial» bezeichnet. Während die Inspektion von Hochspannungsmasten schon längere Zeit zum Angebot der Rosen-Gruppe gehört, werden die Spezialisten mit den in Stans entwickelten Gerätschaften immer mehr auch für die Inspektion von Tankerschiffen gebucht. Knapp ein Drittel der bei Rosen angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weisen einen Hochschulabschluss auf. Die Forschung nach neuen Technologien und Einsatzmitteln ist ihr tägliches Brot. Zu den neusten Forschungserfolgen gehören unter anderem die wissenschaftliche Anwendung der Magnettechnologie, der Einsatz hochmoderner Miniaturelektronik sowie umfangreiche Hard- und Software-Entwicklungen. Und so wie die Angebotspalette der Rosen-Gruppe weiterwächst, wird auch der Mitarbeiterstab in Stans weiter zunehmen.