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Hinter jeder Tür verbirgt sich eine Geschichte
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Hinter jeder Tür verbirgt sich eine Geschichte

Geht es ums Restaurieren und Konservieren historischer Räume oder Gegenstände, ist die Firma Stöckli aus Stans einer der ersten Ansprechpartner. Die Klosterkirche und der Kursaal in Engelberg oder das Jugendstil-Hotel Paxmontana in Flüeli sind Beispiele aus der jüngeren Zeit, wo das Fachwissen der Restauratoren gefragt war.

Wenn Wendel Odermatt, Mitinhaber und Geschäftsführer der Stöckli AG in Stans, eines Ateliers für Restaurierungen und Vergolderei, ein Objekt beurteilt oder begutachtet, versucht er sich immer wieder in jene Zeit zurückzuversetzen, in der das zu restaurierende Objekt entstanden ist. «Denn die Künstler, die zum Beispiel ein Gemälde vor mehreren Jahrzehnten malten, hatten nicht die Möglichkeiten von heute», so der Restaurationsfachmann. Und er weiss, wovon er spricht. Denn wird irgendwo in der Schweiz ein historisches Gebäude oder eine Kirche restauriert, ist das Nidwaldner Unternehmen erste Wahl. Das Gleiche gilt für die Restaurierung von Gemälden oder Skulpturen. Immer wieder eine ganz besondere Herausforderung ist es, durch äussere Einflüsse wie Hochwasser usw. vermeintlich verlorene Kunstwerke zu retten.

Künstler oder Handwerker?

Die Restaurierung von Kunstwerken hat bei Stöckli Tradition. Das Unternehmen wurde 1898 von Xaver Stöckli als Kirchenmaleratelier gegründet. Was damals in einer kleinen Werkstätte begann, wird heute als Atelier für Restaurierung, Vergolderarbeiten sowie bauanalytische Untersuchungen geführt. War das Schaffen von Neuem wie das Ausmalen von Kirchen die Hauptbeschäftigung des Firmengründers, so liegt heute das Schwergewicht der Restaurierungstätigkeit auf der Konservierung bestehender Kunst- und Kulturobjekte. «Die Behandlung von Kulturgut aus früheren Epochen ist immer auch geprägt von den sich wandelnden Maximen der Denkmalpflege. Die in verschiedenen Zeiten sich unterschiedlich präsentierenden Restaurierungsmethoden wirken auf das Kulturerbe zurück», gibt Wendel Odermatt zu verstehen. Ob er nun mit seinem Restauratorenteam mehr Künstler oder eher Handwerker sei, ist laut Geschäftsführer Odermatt eine Frage, die sich nicht einfach so beantworten lässt. Die Bezeichnung «Spezialisten» passe wohl eher, weil sie sich in einem breit gefächerten Betätigungsfeld zwischen Fachplaner, Techniker, Dienstleister und natürlich immer noch Handwerk bewegen. Je nach Auftragslage arbeiten während der Sommermonate bis zu 16 Restauratorinnen und Restauratoren bei Stöckli. Bis zu zwölf Mitarbeitende sind es im Winterhalbjahr. Zum Team zählen unter anderem drei Fachhochschulabsolventen und sieben Fachrestauratoren.

Altbewährte Mittel und Massnahmen

Die Künstler, die mit der weissen Schürze und feinem Pinsel ein Bild restaurieren, können ebenso gut mit dem schweren Bohrhammer umgehen. Wendel Odermatt öffnet im Atelier eine Schranktüre und gibt den Blick frei auf verschiedene Bohrhammer und schweres Werkzeug, das im Schrankinneren aufgereiht ist. Nur eine Schublade tiefer liegen grosse und kleine Pinsel. «Wir arbeiten oft mit Spezialwerkzeugen, die auf unsere Anregung hin hergestellt worden sind.» Wendel Odermatt öffnet eine weitere Schranktüre, hinter der verschiedene Flaschen, Büchsen und Gläser stehen. Originalpigmente seien dies, klärt der Restaurator auf. «Den Grossteil der von uns verwendeten Farben stellen wir mit diesen Pigmenten selber her.» Die Industrie bringt zwar laufend neue Produkte auf den Markt, doch fehlen oft die Langzeiterfahrungswerte. Nicht zuletzt deshalb greifen die Mitarbeitenden der Firma Stöckli immer wieder gerne auf altbewährte Mittel und Massnahmen zurück. «Unser Beruf und unsere Arbeitsmethoden sind einem steten Wandel unterworfen. Dies ist die grosse Herausforderung, der wir uns gerne stellen, um die uns anvertrauten Kunstwerke an die nächste Generation weiterreichen zu können.»

Konservieren und Restaurieren

Entweder die Objekte kommen ins Atelier der Stöckli AG oder die Mitarbeiter des Traditionsunternehmens gehen zum Objekt. Vor jeder Konservierung, aber auch Restaurierung, steht gemäss Wendel Odermatt die eingehende Untersuchung des Objekts. Dazu steht ein so genannter «Untersuchungskoffer» immer griffbereit. Die Untersuchung eines Objekts umfasse mehrere Punkte. Je mehr Informationen die Restauratoren haben, umso besser lassen sich die Massnahmen festlegen. Unter «Konservierung» verstehen die Fachleute die Massnahmen zur Erhaltung und Instandhaltung, mit denen der Zerfall des Kulturguts verlangsamt werden soll. Mit dem Begriff «Restaurierung» werden Wiederherstellungsarbeiten bezeichnet. Wiederherstellungen beinhalten entweder das Entfernen späterer Veränderungen oder das Anfügen fehlender Teile. So mussten die Spezialisten der Firma Stöckli bei der Restaurierung des Engelberger Kursaals einen Grossteil der fehlenden Stuckaturornamente neu giessen. Eine lange Tradition bei Stöckli hat das Vergolden von Gegenständen.

www.stoeckli-ag-stans.ch

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