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Fliegende Minispitäler aus Ennetbürgen
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Fliegende Minispitäler aus Ennetbürgen

Die Firma Aerolite Max Bucher AG ist in Sachen Kabinenausrüstung für Rettungshelis in Europa die klare Nummer eins. Der Erfolg hat einen triftigen Grund: Die Ausrüstungen aus Ennetbürgen sind leichter als jene der Mitbewerber.

Max Bucher kommt ins Schwärmen, wenn er den rot-weiss lackierten Helikopter der Schweizerischen Rettungsflugwacht am Himmel sieht. «Die AgustaWestland AW109 Grand ?Da Vinci? ist wirklich ein schöner Helikopter und für die Einsätze im Gebirge prädestiniert.» Max Bucher muss es wissen. Es gibt wohl nur ganz wenige Personen in der Schweiz, die den neuen Rettungsheli der Rega so gut kennen wie der Inhaber der Firma Aerolite Max Bucher AG in Ennetbürgen. Denn die Innenausrüstungen für die medizinischen Geräte wurden in seiner Firma in Ennetbürgen entwickelt, gebaut und schliesslich im Aerolite-eigenen «Completion Center» in Dübendorf eingebaut. «Die Rega war einer unserer ersten Kunden», erzählt Max Bucher. Dass die Rega für die Ausrüstung ihres neuen «Da-Vinci»-Helis wieder auf das Know-how der Aerolite-Spezialisten aus Ennetbürgen setzte, macht den Firmeninhaber mächtig stolz.

Rega als erster Kunde

Der Firma Aerolite kommt im Flugrettungswesen eine Pionierrolle zu. 1995 von Max Bucher gegründet, ist das Unternehmen mit Sitz in Ennetbürgen heute mit rund 65 Prozent Marktanteil der führende Kabinenausrüster für Rettungshelis und Ambulanzflugzeuge in Europa. Mehr als 350 Luftfahrzeuge von «Operators» in Europa, Nordamerika, Australien, dem Nahen Osten, Afrika und Japan haben bis heute für ihre Rettungs- und Ambulanzmissionen ein medizinisches Interieur von Aerolite erhalten. «Wir waren uns anfänglich gar nicht bewusst, was wir da geschaffen haben.» Und dann erzählt Max Bucher vom ersten Auftrag für die Rega, welche in den 1970er-Jahren bei der Heli-Ausrüstung ein technisches Problem hatte. Die Lösung der damals noch unter dem Namen Bucher Leichtbau AG hergestellten Ausrüstung überzeugte. Was für die Schweizer Rettungsflugwacht gut ist, konnte der deutschen Rettungsflugwacht nur recht sein. Längst sind es nicht mehr nur Helikopter, die von der Aerolite Max Bucher AG ausgerüstet werden. Flächenflugzeuge gehören ebenso dazu wie der Einbau einer Intensivstation in eine Boeing 747.

Direkte Anbindung an den Flugplatz

Das Unternehmen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. «Fast zu schnell», meint der Firmeninhaber und stellt klar, dass eigentlich schon längst eine Konsolidierungsphase angebracht wäre. Doch diese Phase in der Unternehmensentwicklung der Aerolite Max Bucher AG muss wohl noch etwas warten. Es geht im rasanten Tempo weiter. Auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Dübendorf hat sich das Nidwaldner Unternehmen in einem Hangar eingemietet. Hier werden Ambulanz- und Rettungsausrüstungen direkt in die eigens nach Dübendorf beorderten Flugzeuge und Helikopter eingebaut. «Wir ersparen uns dadurch einige Autokilometer», rechnet der Patron vor.

Einsatzszenarien üben

Was macht letztlich den Erfolg der Aerolite Max Bucher AG aus? Max Bucher und seine Crew hören den Anwendern sehr genau zu und entwickeln schliesslich das, was die Kunden zum Arbeiten brauchen. «Wir sind meistens nicht die Günstigsten im Markt», weiss Max Bucher. «Was uns von den Mitbewerbern unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir unseren Kunden vor allem weniger Gewicht und eine funktionale Lösung, gepaart mit einer überdurchschnittlichen Qualität, anbieten.» Dem Zufall wird rein gar nichts überlassen. Dies fängt bereits beim Bau der Testkabine, dem sogenannten «Mock-up», an. Sie entspricht auf den Millimeter genau der Originalkabine. Am «Mock-up» werden sämtliche Einsatzszenarien eins zu eins durchgespielt. Dabei werden originale Uniformen, Helme und Handschuhe benutzt, um ein möglichst realitätsnahes Umfeld zu simulieren. So sind auch die neuen Elemente für die Aufnahme des medizinischen Equipments für den «Da-Vinci»-Rega-Helikopter im Hause Aerolite entwickelt worden. Sie lassen sich dank funktionaler Schnellverschlüsse modular kombinieren und halten gleichzeitig Vorwärtsbeschleunigungen bis zum 16fachen Körpergewicht stand. «Dass die ganze Ausrüstung dann auch noch zwei Kilogramm leichter war als das Zielgewicht, hat unseren Ruf als weltweit gefragter Ausrüster von Ambulanzflugzeugen und Rettungshelikoptern weiter gestärkt.

Leichtgewichte aus Ennetbürgen

Aerolite wurde auch schon als «Europameister im Federgewicht» bezeichnet. Tatsächlich liegt eine der Stärken von Aerolite bei der robusten Leichtbauweise ihrer Einbauten. Die Techniker und Ingenieure tüfteln immer wieder an neuen, noch leichteren und vor allem auch noch stabileren Materialien herum. «Die Kombination der Materialien macht es aus», ist Max Bucher überzeugt. Ob es sich um Aluminium, Wabenplatten oder «Composite»-Werkstoffe handelt, bei jeder Neuentwicklung haben die Ingenieure stets das Mindergewicht als Richtziel vor Augen. Die Rechnung ist für Max Bucher schnell gemacht: «Ein tiefes Einbaugewicht bei einem Rega-Heli ergibt eine höhere Leistungsreserve, und bei der norwegischen Lufttransport AS bedeutet weniger Gewicht mehr Reichweite.» Hinzu kommt, dass heute jeder Rettungsheli und jeder Ambulanzjet ein kleines Spital mit entsprechender Ausrüstung ist. «Unsere Aufgabe ist es, die zwei Welten Luftfahrt und Medizintechnik zu vereinen.»

Neue Lehrstellen

Rund ein Drittel der Belegschaft der Aerolite Max Bucher AG ist im Engineering tätig. Die restlichen der total 92 Arbeitsplätze teilen sich Flugzeugspengler, Systemtechniker, Polymechaniker sowie Administrations- und Verkaufsmitarbeitende. Neu wird die Aerolite Max Bucher AG 2011 auch Lehrlinge zum Anlage-Apparatebauer ausbilden.

www.aerolite.ch
www.rega.ch

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