Unternehmen
Elektrizitätswerk Altdorf AG
Altdorf. Im Kanton Uri entstehen gleich zwei neue Wasserkraftwerke. Sowohl am Kraftwerk Gurtnellen AG als auch am Kraftwerk Bristen AG ist das Elektrizitätswerk Altdorf AG massgeblich beteiligt.
Die Nutzung der Wasserkraft hatte für den Kanton Uri seit je einen sehr hohen Stellenwert. Der Ruf nach erneuerbaren Energien ist in der Schweiz zwar immer wieder zu hören, doch wenn es um dessen konkrete Umsetzung geht, kommt ein Grossteil der Projekte nicht mehr so recht vom Fleck. Grund: Die tiefen Strompreise sind für Investitionen in Wasserkraftwerke alles andere als förderlich. Kommt hinzu, dass der Strommarkt alles andere als stabil ist und zurzeit kopfsteht. Weiter handelt es sich bei den Wasserkraftprojekten um sehr aufwendige Vorhaben mit komplexen Bewilligungsverfahren. In Zeiten wie diesen in neue Wasserkraftwerke zu investieren, braucht grosses Engagement, Mut und Durchhaltewillen. Und eben diesen beweist das Elektrizitätswerk Altdorf AG (EWA) mit seinem grossen Engagement gleich bei zwei Wasserkraftprojekten.
25,5 Millionen Franken für das Kraftwerk Gurtnellen
Für die Erweiterung des seit 116 Jahren bestehenden Kraftwerks wurde die Kraftwerk Gurtnellen AG gegründet. 70 Prozent des Aktienkapitals hält das EWA, die restlichen 30 Prozent sind im Besitz der Korporation Uri. Im Sommer 2016 wurde mit dem Bau begonnen. Die Inbetriebnahme des Kraftwerks Gurtnellen ist auf Herbst 2017 geplant. Die Gesamtinvestition beträgt 25,5 Millionen Franken. Mehr als 75 Prozent des gesamten Auftragsvolumens konnten an Urner Unternehmen vergeben werden. Die Folge dieser grossen Investitionen: Die Jahresproduktion kann von bisher 26 auf neu 31,5 Gigawattstunden erhöht werden. Dieser Strom reicht aus für rund 7000 Haushalte. Mit dem Ausbau können Arbeitsplätze erhalten werden, und der Wasserzins zugunsten der Korporation Uri beläuft sich pro Jahr auf rund 480 000 Franken.
18,5 Millionen Franken für das Kraftwerk Bristen
Ein komplett neues Wasserkraftwerk realisiert das EWA in Bristen. Hier befinden sich sowohl die Wasserfassung als auch die Druckleitung und die Kraftwerkzentrale im Bau. Speziell an diesem Kraftwerk ist, dass hier Touristen mitverfolgen können, wie aus Wasserkraft Energie produziert wird. Dadurch erhält die Region Bristen eine neue Tourismusattraktion. Die Investitionen belaufen sich auf 18,5 Millionen Franken, und wie schon beim Werk Gurtnellen ist auch in Bristen die Wertschöpfung für das einheimische Gewerbe mit rund 80 Prozent der Gesamtinvestitionen sehr gross. Das Aktienpaket der Kraftwerk Bristen AG teilen sich das EWA mit 60 Prozent, die Korporation Uri und der Kanton Uri mit je 15 Prozent. Die restlichen 10 Prozent der Aktien sind im Besitz der Gemeinde Silenen. Die erwartete Jahresproduktion liegt bei 14 Gigawattstunden. Dieser Strom aus einheimischer Wasserkraft reicht für rund 3100 Haushalte.
Dass das EWA diese beiden Grossprojekte stemmen kann, ist unter anderem auf die kostendeckende Einspeise-Vergütung (KEV) zurückzuführen. Dank der Unterstützung des Bundes mittels KEV ist der Strompreis für die nächsten 25 Jahre fix. Dies führt dazu, dass man beim EWA die Investitionen langfristig über einen Zeithorizont von 80 Jahren betrachtet. (bc.)