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Autofahren ohne Lenkrad und Pedal
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  • Innenleben eines Autos für Schwerstbehinderte

Autofahren ohne Lenkrad und Pedal

Die Carrosserie Werner Willimann AG im luzernischen Schötz ist seit diesem Jahr der erste offizielle A-Lizenzpartner von Paravan in der Schweiz. Die umgebauten Fahrzeuge von Paravan werden mit einem Joystick gesteuert und ermöglichen so Schwerstbehinderten ein Stück Mobilität.

«Stillstand ist Rückschritt»: Mit diesen Worten kann man das berufliche Streben von Werner Willimann wohl am besten umschreiben. 1997 hat er von seinen Eltern die Carrosserie und Lackiererei Willimann in Schötz übernommen. Seither hat er unermüdlich in seinen Betrieb investiert und laufend Optimierungen vorgenommen. Die Carrosserie Werner Willimann AG ist heute Stützpunktbetrieb der Basler Versicherung und der Nobilas, betreibt das Schadenmanagement des Autovermieters Sixt, ist Help Point Plus der Zürich Versicherung sowie Reparaturpartner von Winterthur, Vaudoise und Helvetia sowie Vertrauensbetrieb der Mobiliarversicherung. Das Unternehmen ist zudem offizieller Reparaturpartner von VW- und Audi-Vertretungen und erfüllt die internationalen Qualitätsstandards von Eurogarant. Dies die beeindruckende Referenzenliste.

Alu-Pritschen

Aber damit nicht genug. Werner Willimann ist seit kurzem auch vertraglich mit der Firma FTÜ liiert, allerdings in einem für seine Firma ganz neuen Bereich. Er stellt für das deutsche Unternehmen Alu-Pritschen für Nutzfahrzeuge her. Wie kommt ein kleines KMU aus dem Kanton Luzern zu einem solchen Auftrag? «Wir haben an einem Wettbewerb für den Bau von Lastwagenaufbauten teilgenommen. Unser Modell hat den ersten Preis erhalten für das schönste Design, es wies die höchste Nutzlast auf, war aus Aluminium, und dies zum gleichen Preis wie Stahlkonstruktionen», erklärt Werner Willimann. «Daraus hat sich nun eine Partnerschaft mit FTÜ ergeben.» Weshalb hat er sich überhaupt an diesem Wettbewerb beteiligt? «Als Unternehmer muss man darauf bedacht sein, auf Entwicklungen in der Branche vorausschauend zu reagieren», ist Werner Willimann überzeugt. «Das heisst für mich auch, dass man sein Unternehmen breit abstützt und nach neuen Geschäftsfeldern Ausschau hält.»

Mit Joystick gesteuerte Autos

Als weiteres Standbein der Firma Willimann ist deshalb vor kurzem auch der Vertrieb von umgebauten Fahrzeugen für Schwerstbehinderte dazugekommen. Bis es so weit war, hat Werner Willimann lange und hart gekämpft und etliche administrative und behördliche Hürden überwunden. Jetzt hat er als A-Lizenzpartner der deutschen Firma Paravan das erste Fahrzeug in der Schweiz verkauft, das nur mit einem Joystick gesteuert wird. «Das ermöglicht Schwerstbehinderten, die körperlich nicht in der Lage sind, Pedal und Lenkrad zu bedienen, ein Stück Mobilität», freut sich Werner Willimann.

Die Behindertenfahrzeuge sind bis ins letzte Detail durchdacht und den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend umgebaut. So ist beispielsweise der Fahrzeugboden tiefer gesetzt, Rampen sind eingebaut und die Schiebetüren lassen sich mit Funkfernbedienung öffnen. Kernstück und Meisterwerk der Paravan-Fahrzeuge sind jedoch die elektronisch-digitalen Lenk- und Fahrhilfen.

Mit einem Joystick lässt sich das Fahrzeug beschleunigen, bremsen und lenken. Das ermöglicht auch Behinderten, die keine Drehbewegungen am Lenkrad mehr durchführen können, uneingeschränkte Mobilität. «Ein Stück Unabhängigkeit, ein wenig Bewegungsfreiheit zurückzugewinnen ist gerade für Menschen mit einer schweren Behinderung enorm wichtig», weiss Werner Willimann aus den Erfahrungen, die er in letzter Zeit machen durfte. «Denn Mobilität bedeutet auch bessere Chancen für eine berufliche Wiedereingliederung und ist damit eine sinnvolle langfristige Investition.»

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