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  • Peter Vonarburg viel gefragter Verwaltungsratspräsident

125 Jahre Vonarburg

Luzern. Seit 125 Jahren prägt das Familienunternehmen Vonarburg die Stadt Luzern. Angesichts des fortschreitenden Ladensterbens ist das keine Selbstverständlichkeit.

Die Luzerner Wirtschaft ist im Wandel. Zunehmend verlassen Verkaufsgeschäfte, die jahrelang das Bild der Stadt Luzern geprägt haben, die Altstadt. Gründe dafür gibt es viele: Fehlende Nachfolger, teure Mieten, Konkurrenz aus dem Onlinehandel. Es gibt aber Ausnahmen. So das Familienunternehmen Vonarburg, das dieses Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern kann. «Die Luzernerinnen und Luzerner kennen und schätzen uns seit vielen Generationen. Hier sind wir verwurzelt und hier wollen wir auch bleiben», betont Peter Vonarburg, Besitzer und Verwaltungsratspräsident der Vonarburg Voco AG.

Über 200'000 verschiedene Produkte

1892 gründen Xaver Vonarburg und sein Sohn an der Furrengasse, mitten in der Luzerner Altstadt, die Voco AG. Anfangs noch als Schuhmacherwerkstatt geführt, steigt das Unterehmen zusätzlich in den Handel mit Leder und Furnituren ein. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs bringt die Familie an den Rand des Ruins, der in letzter Minute abgewendet werden kann: ein lukrativer Armeeauftrag sorgt für Entspannung. In den 1930er-Jahren steigt die Firma in den Handel von Nähmaschinen ein. Darauf folgt der Import und Export weiterer Handelswaren. Heute ist die Firma unter dem Namen Vonarburg Voco AG vor allem als Anbieter von Bernina-Nähmaschinen, Näh- und Bastelprodukten und Fasnachtsartikeln bekannt. Viele der bunten Kostüme, Masken und Verkleidungen, die alljährlich in der Fasnachtshochburg Luzern zu sehen sind, haben ihren Ursprung in den Regalen des Näh- und Hobbyzentrums Vonarburg.

Peter Vonarburg führt das Familienunternehmen in der fünften Generation. Er freut sich, gemeinsam mit seinem Geschäftsführer Jörg Schnider und den 45 Mitarbeitenden, über das 125-jährige Bestehen einer Firma, die ihr Sortiment laufend ausbaut und so beste Kundennähe demonstriert. «Wir führen unter anderem Artikel, die pro Stück weniger als einen Franken kosten. Viele davon werden zum Nähen und Basteln verwendet», erklärt der 53-Jährige Unternehmer. Über 200'000 verschiedene Produkte bietet das Geschäft in seinen kunterbunten Regalen an, darunter über tausend unterschiedliche Fäden in allen Farben. Und es werden nicht weniger. Schliesslich, so Vonarburg, sei Nähen heute voll im Trend. «Früher war Nähen eine mühsame Flickarbeit, ein Mittel zum Zweck. Heute wandelt sich das Nähen immer mehr zur kreativen Freizeitbeschäftigung».

Breiter Ladenmix als Erfolgsfaktor

Am 27. Oktober 2017 feierten Peter Vonarburg und sein Team das Jubiläum mitten im Geschehen im Verkaufsgeschäft an der Alpenstrasse 10 in Luzern. Dies gemeinsam mit langjährigen Partnern und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Medien, darunter Bernina-Besitzer Hanspeter Ueltschi und Stadtrat Adrian Borgula. Trotz aller Freude bereitet dem Unternehmer das Ladensterben in Luzern Sorgen. «Ein breiter Ladenmix in der Stadt ist unabdingbar. Je vielfältiger das Angebot, desto grösser die Anzahl potentieller Kunden, die nach Luzern kommen», erklärt er. Einer der Gründe für das «Ladensterben» ist der rasant fortschreitende Onlinehandel. Warum extra in die Stadt fahren, wenn das Produkt einfach mit einem Klick übers Internet erhältlich ist? Das ist auch Peter Vonarburg bewusst. Ein Trend, den man nicht stoppen könne. So wird auch er seinen Onlinehandel weiter ausbauen, betont aber zugleich: «Das Onlinegeschäft dient als Ergänzung. Persönliche Beratung und das Erlebnis im Shop sind für unsere Kunden nach wie vor nicht wegzudenken». (jo.)

www.vonarburg.ch 

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