Stansstad. Die zwei Stansstaderinnen Gaby Rohrer (Malerei) und Margrit Ammann (Fotografie) setzen sich seit vier Jahren gemeinsam mit dem Thema «Stadt» auseinander und machten sich in diesem Zeitraum in verschiedenen Schweizer Städten und im Ausland auf die Suche nach geeigneten Sujets. Vernissage am 10. September (17.00 bis 18.30 Uhr) in der Sust am Dorfplatz, Stansstad.

In der ersten Phase auf dem Weg zum Kunstwerk begeben sich die beiden Frauen, ausgerüstet mit einer Kamera, in den öffentlichen städtischen Raum und suchen nach dem besonderen Moment, in dem fast immer Menschen die entscheidende Rolle spielen. Die Fotografinnen wissen, dass dieser Augenblick einen zufälligen Charakter hat, der sich nicht wiederholen lässt.

Die geschulte Fotografin Margrit Ammann, die u. a. Kunstfotografie bei Claudia Walther in Luzern studierte, bearbeitet die gemachten Fotografien im Atelier mit Photoshop und verändert sie so von unbearbeiteten straight Aufnahmen zu solarisierten Bildern, die auf digitalem Weg farblich verändert werden. Die Fotografien werden ausgedruckt, auf Aluminium-Verbundplatten aufgezogen und laminiert oder hinter eine transparente Acrylschicht gelegt.

Für Gaby Rohrer steht die Qualität der Fotos nicht im Vorder-grund: Ihr dienen die Aufnahmen in erster Linie als Erinnerung und Inspiration.

Auf zwei Wegen zum gemeinsamen Ziel

Gemälde und Fotografien sind räumlich in der Sust bewusst nicht getrennt. Auf einem grossen Paravent im Erdgeschoss werden auf der einen Seite fünf Aufnahmen von Frauen im alltäglichen Leben in China und auf der anderen Seite fünf abstrakte Bilder gezeigt, versetzt mit diversen chinesischen Glücksbotschaften in der chinesischen Glücksfarbe Rot.

Gaby Rohrer besuchte gestalterische Grund- und Aufbaukurse im In- und Ausland, z. B. in Luzern bei Sylvie Renggli. Ihr Schaffen wird stark vom österreichischen Kunstmaler Hermann Kremsmayer beeinflusst, bei dessen Kunst der Übergang von figurativen zu abstrakten Bildern fliessend ist. Deshalb kann es gut sein, dass sich bei den häufig abstrakten Bildern von Gaby Rohrer beim genauen Hinschauen menschliche Umrisse erkennen lassen.

Auf zwei grossflächigen Gemälden im Erdgeschoss ist je eine Strassenbrücke in einer Winternacht gemalt. Auf dem einen Bild sieht man die weihnächtlich beleuchtete Seebrücke in Luzern, auf dem anderen eine Brücke in der chinesischen Provinz Yunnan während des chinesischen Neujahrs. Das Thema «Urban Landscapes» erfährt auf diese Weise eine geografische Erweiterung.

Gaby Rohrer benützt für ihre Gemälde vor allem Acrylfarben, z. T. durchsetzt mit Sand und Pigmenten.

Es lohnt sich die Werke der beiden Frauen in der Sust kennenzulernen. Gaby Rohrer und Margrit Ammann möchten den Besucher auf eine Zeitreise durch den Raum mitnehmen, so wie das die Fotografen der «Street Photography» schon seit über hundert Jahren machen.

Sust am Dorfplatz, Stansstad

Vernissage: Samstag, 10. September, 17.00 Uhr – 18.30 Uhr
Geöffnet an Samstagen von 14.00 Uhr – 18.00 Uhr
Geöffnet an Sonntagen von 11.00 Uhr – 17.00 Uhr

Rafael Schneuwly, Kulturkommission Stansstad