Das Erstlingswerk «Gekauftes Glück» des Nidwaldner Regisseurs Urs Odermatt war 1988 der erfolgreichste Schweizer Film. Nun wurde der Film aus der analogen Versenkung hervorgeholt und kann in digitaler Form und damit, mit zu Kodak Zeiten nie erreichter, neuer Qualität betrachtet werden. Der Film wurde über die Landesgrenze hinaus bekannt und in ‹Die Welt› war damals von einer «bösartig schönen Geschichte» die Rede.

Als der Nidwaldner Regisseur Urs Odermatt 1988 seinen Debütfilm «Gekauftes Glück» vorerst in den Zentralschweizer Kinos zeigte, musste er sich einiges anhören. Der Film spaltete die Kinobesucher. Sprachen die einen von einem Meisterwerk, war der Film für die anderen nichts anderes als eine Beleidigung des Bauernstandes. Viele störten sich an den derben und oft auch heftigen Fluchworten der Protagonisten auf der Leinwand. Allen Unkenrufen zum Trotz: «Gekauftes Glück» wurde 1988 zum erfolgreichsten Schweizer Film des Jahres. Und die Filmkritiker in Deutschland waren sich einig, dass Urs Odermatt mit seinem Erstlingswerk ein Kunststück gelungen ist. «Eine sorgfältige Choreographie der Blicke, die sich von der gängigen Geschwätzigkeit des deutschsprachigen Autorenfilms wohltuend abhebt», war unter anderem in der Frankfurter Rundschau nachzulesen.

Von Analog zu Digital

Heute gehört «Gekauftes Glück» längst zu den Schweizer Filmklassikern. Allerdings konnte der damals analog gedrehte Film punkte Qualität längst nicht mehr mit der heute gängigen Brillanz der digitalen Filmwelt mithalten. Urs Odermatt hat nun sein Debütfilm aus der analogen Versenkung hervorgeholt und digitalisiert. Was heute nun vorliegt ist ein Film mit einer zu Kodak Zeiten nie erreichten Qualität. Im Film spielte unter anderem auch der in der Zwischenzeit verstorbene Mathias Gnädinger mit. Weitere Akteure sind Wolfram Berger, Arunotai Jitreekan, Werner Herzog, Günter Meisner, Marie-Thérèse Mäder, Annamirl Bierbichler und Helen Vita. (bc.)

«Gekauftes Glück» – Produzenten: Christoph Locher, Walter Saxer. Kamera: Rainer Klausmann. Schnitt: Ulrike Pahl. Buch, Regie: Urs Odermatt. Produktion: Cinéfilm AG.

96 Minuten. 1:1.66. Dolby Digital 2.0. Nidwaldner Mundart, Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch.

Der Film ist erhältlich unter www.theodermattshop.ch