Tony Waser war ein erfolgreicher Architekt, der vor 73 Jahren in Hergiswil geboren wurde. Er betätigte sich bis zu seinem Tod im Jahr 2018 als Hobbymaler. Vom 14. März bis 5. April 2020 werden in der Sust, Stansstad, in einer grossen Retrospektive rund 150 Werke gezeigt.

Das Werk von Tony Waser, geschaffen in einem Zeitraum von fast vierzig Jahren, umfasst zur Hauptsache Fasnachtsbilder, Skizzenblätter, Aquarelle von Reisen und die legendären Weingemälde, die 2004 zum ersten Mal ausgestellt wurden. Tony Waser war ein exzellenter Weinkenner, der häufig den Rest von Weinflaschen für die Grundierung von Bildern benützte

Tony Waser betrieb die Malerei zwar „nur“ als Hobby, er durchlief aber eine solide künstlerische Ausbildung. Der gelernte Hochbauzeichner und Architekt besuchte Abendkurse an der Kunstgewerbeschule Luzern in plastischem Gestalten und Aktzeichnen, belegte einen Fernkurs für Zeichnen und Malen an der Académie des Beaux-Arts in Paris und wurde an der Kunstakademie Stuttgart ausgebildet. Eine wertvolle Quelle der Inspiration waren die Reisen vor zwanzig Jahren nach Südeuropa. Auf diesen Reisen lernte Tony Waser die Welt des Aquarells kennen, der Pinsel wurde vermehrt als Malutensil eingesetzt und mit den aquarellierten Landschaften und Gebäuden gewannen die hellen Farben im Werk des Künstlers an Bedeutung. In dieser Phase entstanden auch einige abstrakte Bilder, die stilistisch an den Kubismus erinnern.   

Obwohl es sich bei Ausstellung um eine Retrospektive handelt, können Werke entdeckt werden, die zum ersten Mal gezeigt werden. Es handelt sich um dreissig Skizzenblätter und zwanzig kleinformatige Tuschzeichnungen. Die Blätter mussten aus den Skizzenblöcken, den unentbehrlichen Begleitern auf den Reisen von Tony Waser, herausgetrennt und gerahmt werden.

Im Dachstock der Sust werden Arbeiten gezeigt, die im letzten Lebensjahr von Tony Waser entstanden sind. Sie sind ein eindrückliches Zeugnis für den Umgang des Künstlers mit seiner Krankheit. Tony Waser verstummte je länger je mehr, doch bis zuletzt drückte er sich zeichnerisch aus. Bei der letzten Zeichnung hatte der Künstler nur noch die Kraft für einen unvollständigen Rahmen am Rand des Blatts. (pd./red.)

Die Kunstausstellung findet vom 14. März bis am 5. April 2020 in der SUST, Dorfplatz, Stansstad, statt.

Öffnungszeiten:
Samstag: 14.00 bis 17.00 Uhr
Sonntag: 11.00 bis 17.00 Uhr

www.stansstad.ch/de/tourismus/kultur