AKOMAG
DAS WIRTSCHAFTSPORTAL DE ZENTRALSCHWEIZ

Kunst & Kultur

  • Sonderausstellung "Chalet - vom Mythos zur modernen Baukultur" © Gletschergarten Luzern/Heinz Dahinden

«Chalet»

Was ist eigentlich ein «Chalet»? Welche Eigenschaften machen ein Holzhaus zu einem Chalet? Oder ist das Chalet einfach ein Sinnbild für die Sehnsucht nach alpiner Natur und Heimat? Der Gletschergarten Luzern nimmt in seiner Sonderausstellung eine Auslegeordnung vor: augenzwinkernd, informativ und unterhaltsam.

Die Schweiz liebt ihre Chalets. Auch ausländische Reisende verbinden das Wohnen auf Zeit in den Ski- und Wanderferien mit dem Charme des Holzhäuschens. Doch was ist eigentlich ein «Chalet»? Gibt es Eigenschaften, die ein gemütliches Holzhaus zu einem Chalet machen? Ist es das weit ausladende Dach? Sind es die Geranien vor den Fenstern, die geschnitzten Dachbalken? Oder ist das «Chalet» einfach Sinnbild der Sehnsucht nach Bergen und alpiner Natur und somit eine Erfindung, ein Mythos?
Die Ausstellung wurde vom Gelben Haus Flims entwickelt und für den Gletschergarten mit eigenen und lokalen Themen ergänzt. Sie nähert sich diesem Schweizer Phänomen über die Schwerpunkte Sehnsucht, Kitsch und Baukultur. Sie zeigt, wie das Chalet zum romantischen Sehnsuchtsbild wurde. Sie verfolgt den Weg des «Laubsägeli-Chalets» zum Exportschlager und im Kleinformat zum Souvenir. Sie präsentiert aktuelle Bauten, die frei mit diesem Typ Haus umgehen. Die Ausstellung bietet auf spielerische Art eine Annäherung ans Thema Chalet aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Medien.

Warum eine Chalet-Ausstellung im Gletschergarten?

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1873 bilden sowohl einfache als auch aufwändigere chaletähnliche Bauten einen wichtigen Teil der alpinen Kulisse des Gletschergartens. Das prominenteste Gebäude ist das denkmalgeschützte Schweizerhaus mit seiner Laubsägeliarchitektur. Aber auch das Kassenhaus, ein «Schwyzerhüüsli» und das Diorama des Gornergletschers mit dem einfachen Holzmodell einer SAC-Hütte bildeten schon damals einen wichtigen Teil der touristischen Gesamtinszenierung der Anlage. Gründe genug also, diese wenig bekannten Facetten des Gletschergartens im Rahmen einer Sonderausstellung in einen grösseren Rahmen zu stellen. Die Ausstellung bezieht auch lokale und regionale Themen mit ein, so etwa die ehemalige Chaletsiedlung «Felsberg» im Wesemlinquartier oder der moderne Chaletbau des renommierten Architekten Gion A. Caminada auf Hergiswald LU. Und nicht fehlen darf natürlich die hochwertige eigene Sammlung von Schweizer Holzhäuschen des Gletschergartens, die quasi als «Klein-Ballenberg» zu sehen sein wird.
 
Die Ausstellung leistet einen Beitrag dazu, das Phänomen Chalet als Kulturgut zu würdigen und es genauer zu fassen, also Fragen zu beantworten wie: Was macht ein traditionelles Chalet aus? Warum ist es auch ein Sinnbild für die Sehnsucht nach der alpinen Natur? Und wie sieht ein zeitgenössisches Chalet aus? Letztlich will die Ausstellung dazu beitragen, die vertraute eigene Umwelt mit anderen Augen zu betrachten und im vermeintlich Bekannten Neues zu entdecken.
 
Vielfältiges Begleitprogramm mit Partizipationsmöglichkeiten
Das Rahmenprogramm mit Spezialführungen durch die Ausstellung und Quarterrundgänge mit Fokus Chalet richtet sich an ein breit interessiertes Publikum. Für die Quartierrundgänge konnten Expertinnen und Experten der Kantonalen Denkmalpflege gewonnen werden. (pd.)

Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Ausstellung

Quartierrundgänge unter Leitung der Kantonalen Denkmalpflege
Samstag 5. April, 14 Uhr und 16 Uhr. Start im Gletschergarten.
Kosten: Museumseintritt

Führung durch die Ausstellung mit Beat Gugger, Kurator
Samstag 12. April 16 Uhr und Sonntag 13. April um 14 Uhr
Kosten: Museumseintritt

Chalet-Führung durch das Kehrhofquartier Kriens
Samstag 17. Mai und Samstag 25. Oktober, je 14 Uhr
Anmeldung bei denkmalpflege.lu.ch

Kabarett-Führungen im Gletschergarten im Mai und Juni
Mit Judith Bach und Paul Steinmann

gletschergarten.ch

zurück zur Übersicht