Kunst & Kultur
«A Castanheira»
Spannend in der Ausgangslage, mit hohem Potential für die künstlerische Umsetzung: Das Projekt für den Dokfilm «A Castanheira» (Der Kastanienbaum) überzeugte die Fachjury am stärksten. Dessen Autor Philipp Veiga Amaro gewinnt damit die mittlerweile neunte Ausschreibung zum Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb der Albert Koechlin Stiftung.
Das Projekt von Philipp Veiga Amaro überzeugte die Fachjury durch die sensible Herangehensweise des Autors und durch die Dringlichkeit, mit der er das Thema der Annäherung an nahe Familienangehörige verfolgt: als persönliche innere Reise, prozesshaft und mit hoher künstlerischer Intensität. In der Mischung aus digitalen Aufnahmen und Super-8-Material wird ein Film entstehen, der die Geschichte ruhig und fliessend entwickelt. Ein Unterfangen, das Philipp Veiga Amaro schon mit dem preisgekrönten Abschlussfilm seines Studiums («O falecido», 2022) eindrücklich gelang. Mit dem Entscheid der Fachjury unterstützt die Albert Koechlin Stiftung das Filmprojekt mit einem Beitrag von 50'000 Franken.
Das Siegerprojekt im Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb 2023
Philipp Veiga Amaro, Immensee
«A Castanheira» (Der Kastanienbaum), Dokfilm
Ein 27-jähriger Filmemacher, verunsichert in seinem jetzigen Lebensabschnitt, begegnet in der Heimat seiner Mutter, im Norden Portugals, einem jahrtausendealten Kastanienbaum. Die Zeit in der Natur führt dazu, dass er der Beziehung zu sich und seinem Filmschaffen eine neue Perspektive geben kann. Der Film begleitet den Regisseur auf seiner inneren Reise und erkundet den Wunsch, frei zu sein von Vorurteilen, über Traumata sprechen zu können und somit aus der Entfremdung auszubrechen.
Philipp Veiga Amaro, geboren 1996 in Luzern, absolvierte den gestalterischen Vorkurs an der Hochschule Luzern – Design Film Kunst. Ab 2019 studierte er an derselben Schule (Bachelor of Arts, Video). 2022 schloss er sein Studium mit seinem Bachelorprojekt «O falecido» ab (Bester Schulfilm Internationale Kurzfilmtage Winterthur 2022; Innerschweizer Filmpreis 2023) und begann seine Laufbahn als Filmemacher.
Die unabhängige Fachjury setzte sich aus den folgenden Personen zusammen:
Jenny Billeter, Programmleiterin/Kuratorin, ZH, Co-Programmleiterin Kino Xenix (Vermittlung)
Jela Hasler, Filmschaffende, ZH, Gewinnerin Schweizer Filmpreis 2022 für den Kurzfilm «Über Wasser» und 2024 für «La Gravidité» (Fiction/Non-Fiction)
Anja Kofmel, Filmschaffende, ZH, Schweizer Filmpreise 2019 für Regie, Schnitt & Musik für Ani-Dok «Chris the Swiss» (Animation)
Anna Thommen, Filmschaffende, BL, Publikumspreise Solothurner Filmtage 2014 und Zürich Film Festival 2019, Basler Filmpreis 2019 (Fiction/Non-Fiction, Vorsitz)
Joël Jent, Freier Drehbuchautor & Produzent, ZH, Mitglied Europäische Filmakademie (Produktion)
Zum Wettbewerb
Der Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb der Albert Koechlin Stiftung ist ein Ideenwettbewerb, der künftige Filmschaffende am Anfang ihrer beruflichen Tätigkeit unterstützt: bei der Realisierung ihres ersten oder zweiten Films. Er ist auf Kurzfilmprojekte sämtlicher Kategorien von unter 30 Minuten Länge angelegt. Auf der Basis eingereichter Exposés werden vier Projekte mit je 15‘000 Franken prämiert und bei der Weiterbearbeitung gefördert. In der anschliessenden zweiten Runde wird ein Projekt mit maximal 50‘000 Franken zur filmischen Umsetzung unterstützt. Die Ausschreibung erfolgt seit 2015 jährlich und fand mit der Ausschreibung 2023 zum neunten Mal statt.
Das Engagement der Albert Koechlin Stiftung im Bereich Filmförderung umfasst neben dem Innerschweizer Nachwuchs-Kurzfilmwettbewerb auch das Format des Innerschweizer Filmpreises, der am 15./16. März 2025 in der fünften Austragung über die Bühne gehen wird. (pd.)