Kopf der Woche
Urs Joller
Der 11. Juli 2009 war für den Nidwaldner Elektrotechnikstudenten Urs Joller ein besonderer Tag: Er konnte den regionalen «Siemens Excellence Award» der Firma Siemens Schweiz AG an der Hochschule Luzern ? Technik & Architektur entgegennehmen. Seine Bachelorarbeit wurde für den Innovationsgrad und die gesellschaftliche Relevanz sowie die praktische Umsetzbarkeit ausgezeichnet.
Technik hat Urs Joller schon früh fasziniert. Aus dem Hobby wurde schliesslich eine Berufung. Der Oberdorfer absolvierte eine vierjährige Lehre als Elektromonteur sowie lehrbegleitend die technische Berufsmaturität im Berufsbildungszentrum Bau und Gewerbe in Luzern. Nach zweijähriger Arbeitstätigkeit auf dem erlernten Beruf begann Urs Joller im Herbst 2006 das Vollzeitstudium der Elektrotechnik an der Hochschule Luzern ? Technik & Architektur, welches er im Februar 2010 abschliessen wird. Eine spannende und intensive Zeit, wie Urs Joller erklärt: «Das Studium fordert viel. Mit dem nötigen Einsatz bietet es jedoch enorme Möglichkeiten.»
Urs Joller konnte für seine Bachelorarbeit eine namhafte Industriepartnerin gewinnen: die maxon motor ag in Sachseln, die grösste Arbeitgeberin Obwaldens. Während 17 Wochen arbeitete der Student neben dem regulären Unterricht an der von der maxon motor ag gestellten Aufgabe «Elektrisches Antriebssystem zur präzisen und dynamischen Drehzahlkontrolle trotz kleiner Geschwindigkeiten und grober Positionserfassung». Dabei wurde er seitens der Hochschule Luzern ? Technik & Architektur vom Dozenten Prof. Dr. David Dyntar betreut. Das Einbringen der gelernten Theorie in die Praxis war ein wichtige Erfahrung für den angehenden Elektroingenieur. «Zu sehen, wie die erarbeitete Theorie in der Praxis funktioniert, ist sehr eindrücklich. Die Zusammenarbeit von Fachhochschule und Industrie im Rahmen der Diplomarbeit bietet grosses Potenzial», sagt Urs Joller. «Im industriellen Umfeld können die während des Studiums gewonnenen Erkenntnisse direkt angewendet werden», erklärt er weiter.
«Der Nutzen aus der Zusammenarbeit ist gegenseitig», wie Dr.-Ing. Jürgen Kirchhof, Entwicklungsingenieur in der Abteilung «Elektronik und Systemtechnik» bei der maxon motor ag und Betreuer von Urs Joller, erklärt. «Durch die Zusammenarbeit können neue Erkenntnisse gewonnen werden und es findet ein intensiver Austausch zwischen Student und Betreuer statt, von welchem beide Seiten profitieren», so Jürgen Kirchhof. «Mittelfristig wird das von Urs Joller erarbeitete Konzept von der maxon motor ag umgesetzt und verwendet», erklärt der Entwicklungsingenieur weiter.
Seit 2007 wird an Schweizer Fachhochschulen der regionale «Siemens Excellence Award» verliehen, welcher mit 4000 Franken dotiert ist. Mit dem «Excellence Award» will Siemens Schweiz junge Menschen zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit praxisrelevanten Fragestellungen motivieren. Neben der wissenschaftlichen Leistung zählen vor allem der Innovationsgrad und die gesellschaftliche Relevanz sowie die praktische Umsetzbarkeit der Arbeit. Die Auszeichnung ist Teil des weltweiten Siemens-Bildungsprogramms «Generation21».
An der Hochschule Luzern ? Technik & Architektur wird der Award an einen Studenten aus den technischen Studienrichtungen verliehen. Diesen Sommer standen die Bachelorarbeiten von total 85 Absolvierenden der Studienrichtungen Elektrotechnik, Informatik und Gebäudetechnik zur Auswahl. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch die Dozenten der Hochschule; Siemens Schweiz ist die Preisstifterin. Für Andreas Meile, Communications Consultant bei der Siemens Schweiz AG, ist die Verleihung des Preises eine Investition in die Zukunft. «Wir möchten die technischen Arbeiten junger Menschen belohnen und sie zur weiteren Forschung anregen. Damit der Standort Schweiz auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, müssen wir dem zunehmenden Mangel an Ingenieurinnen und Ingenieuren entgegenwirken und in die Zukunft investieren», so Andreas Meile.
Der junge Preisträger ist, wie die Preisträger von vier weiteren ausgesuchten Fachhochschulen, für den nationalen «Siemens Excellence Award» nominiert. Dieser wird im Frühling 2010 verliehen und ist mit 10 000 Franken dotiert.
Um unseren Nachwuchs brauchen wir uns nicht zu sorgen. Dafür sorgt auch die Hochschule Luzern ? Technik & Architektur, der es immer wieder gelingt, junge Talente zu entdecken, zu schulen und zu fördern.
www.hslu.ch/technik-architektur
www.maxonmotor.ch
www.siemens.ch