Kopf der Woche
Prof. Dr. Christoph Hauser
Luzern. «Ordnung ohne Ort» heisst ein Buch, das so kompetent wie flüssig lesbar ist. Autor ist der Luzerner Ökonomieprofessor Christoph Hauser, Leiter Management and Law am Institut für Betriebs- und Regionalökonomie (IBR) und Dozent an der Hochschule Luzern – Wirtschaft. Er schafft es, Klarheit in einer Thematik zu schaffen, die in erhöhter Kadenz Schlagzeilen erzeugt – die Digitalisierung.
Die freie, digitale wie digitalisierte Wissensdatenbank Wikipedia definiert den Begriff Digitalisierung unter anderem wie folgt: «Der Begriff Digitalisierung bezeichnet allgemein die Veränderungen von Prozessen, Objekten und Ereignissen, die bei einer zunehmenden Nutzung digitaler Geräte erfolgen. Im weiteren Sinn steht der Begriff insgesamt für den Wandel hin zu digitalen Prozessen mittels Informations- und Kommunikationstechnik.»
Ein weites Feld also, das nach Einordnung, sprich Ordnung geradezu schreit. Ein erster Schritt ist jetzt getan worden, mit einem Buch. Es heisst «Ordnung ohne Ort». Geschrieben hat es der Luzerner Ökonomieprofessor Christoph Hauser (46), der an der Hochschule Luzern – Wirtschaft forscht und lehrt. Ein spannendes Buch (NZZ Libro Verlag, Zürich), das sich nicht nur flüssig liest, sondern auch nützliche Orientierung liefert. Christoph Hauser zeigt die grundlegenden Verbindungen zwischen Digitalisierung, Regionalökonomie und institutioneller Ordnung auf. Mit seinem Text hilft er dem Leser, Gelesenes, Gehörtes und Gesehenes einzuordnen. Vor allem pocht er aber darauf, die Debatte rund um die Digitalisierung jetzt zu führen: «Ich plädiere dafür, dass frühzeitig, also sofort und verstärkt, über die Folgen der Digitalisierung nicht nur im stillen Kämmerlein geforscht wird, sondern auch eine offene Debatte über die anstehenden Fragen geführt wird», schreibt Christoph Hauser.
Eine Debatte übrigens, in die sich auch die in Luzern domizilierte Fondation CH2048 mit ihrem Reformprojekt «Digitaler Aufbruch Schweiz» einbringt. Christoph Hauser ist im Beirat der Stiftung.
Christoph Hauser studierte Volkswirtschaft an den Universitäten Freiburg i. Üe. und Barcelona. Seine Dissertation zur Ökonomie der Mediation erstellte er parallel zu einer Anstellung an der Hochschule Luzern. Er war beim Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) für Themen des Dienstleistungsexportes in Verhandlungen bei der WTO und mit der EU engagiert. Zurück seit 2005, betreibt er an der Hochschule Luzern – Wirtschaft angewandte Forschung und Beratung und ist in der Lehre aktiv. Zwischen 2008 und 2013 war er Co-Leiter des Instituts für Betriebs- und Regionalökonomie (IBR). Seit 2017 leitet er das Kompetenzzentrum Management and Law. Seine thematischen Schwerpunkte liegen in der Regional- und Institutionenökonomie, in der Standort- und Innovationspolitik sowie in der Ökonomie im digitalen Zeitalter. (jo.)