Kopf der Woche
Norbert Schmassmann, Direktor vbl, Luzern
Für Norbert Schmassmann, Direktor vbl, sind die Anliegen der Kundinnen und Kunden zentral. Eine kürzlich veröffentlichte Kundenumfrage zeigt, dass die Passagiere grundsätzlich zufrieden mit den vbl-Leistungen sind. Bemängelt wird hingegen die Unpünktlichkeit in den Hauptverkehrszeiten in der Luzerner City. Norbert Schmassmann schlägt als Lösung Beschleunigungsmassnahmen vor.
«Meine Aufgabe und diejenige meines Teams ist es, realistische strategische Ziele zu entwickeln. Diese Ziele sollen dann in Form von Projekten und Massnahmen umgesetzt werden», sagt Norbert Schmassmann, Direktor der Verkehrsbetriebe Luzern (vbl). Als Vorsitzender der Geschäftsleitung des Transportunternehmens fungiert er als Scharnier zum Verwaltungsrat. Der Doktor der Volkswirtschaft ist seit 1996 in dieser Funktion tätig. Zuvor war er neun Jahre lang bei den Basler Verkehrsbetrieben als Finanz- und Personalchef tätig. Der 56-Jährige betont: «Oberstes Ziel meiner Arbeit ist die Fokussierung auf die Anliegen der Kundinnen und Kunden von vbl.» Die vor wenigen Tagen veröffentlichte Kundenumfrage des Verkehrsverbunds Luzern über die Servicequalität der verschiedenen Bahn-, Bus- und Schifflinien im Kanton Luzern zeichnet tatsächlich ein positives Bild für die Verantwortlichen von vbl. Gute Noten gab es unter anderem für Fahrkomfort, Sicherheit, Sauberkeit der Fahrzeuge und das vbl-Fahrpersonal. Zulegen konnte das Transportunternehmen bei den sogenannten «Pre-Trip-Informationen», das heisst den Informationen vor Antritt einer Reise, wenn es um elektronische Fahrpläne geht: Damit zeigt sich, dass sich die vbl-Fahrplan-App bei den Passagieren etabliert hat. «Wir freuen uns, dass wir das gute Niveau der Vorjahre halten konnten», bemerkt Norbert Schmassmann, dessen Unternehmen im Jahr 2011 über 46 Millionen Passagiere transportierte.
Verbesserungsvorschläge
Verschlechtert hat sich in der Wahrnehmung der Kundinnen und Kunden hingegen die Pünktlichkeit während der Hauptverkehrszeiten. «vbl ist leider stark vom hohen Verkehrsaufkommen auf den Strassen betroffen. So benötigen unsere Busse in der Luzerner City zwischen 17 und 18 Uhr anderthalb Mal mehr Zeit als sonst. Um den Fahrplan einigermassen einzuhalten, werden neun zusätzliche Fahrzeuge eingesetzt», betont Norbert Schmassmann. Eine Lösung würden Beschleunigungsmassnahmen darstellen: «Beispielsweise könnte der Fahrplan mit durchgehenden Busspuren und öV-Bevorzugungen – auch zu Stosszeiten – besser eingehalten werden», ist Norbert Schmassmann sicher. Bereits im Oktober 2012 habe vbl im Bericht «Neuralgische Punkte im Luzerner Busnetz II» Vorschläge gemacht, um Verbesserungen zu den Hauptverkehrszeiten herbeizuführen. Nun hoffe man, dass das Resultat der Kundenumfrage bei den zuständigen Stellen – konkret den Tiefbauämtern der Gemeinden, der Stadt und des Kantons Luzern – Wirkung zeige.
Beschaffung von Doppelgelenk-Trolleybussen
Um die Kundschaft auch in Zukunft zufrieden zu stellen, sind Investitionen geplant. «Wir treiben im laufenden Jahr zusammen mit dem Verkehrsverbund Luzern die Beschaffung von neun zusätzlichen Doppelgelenk-Trolleybussen voran. Diese grossräumigen Fahrzeuge sollen in naher Zukunft für eine spürbare Entlastung auf der frequenzstärksten Linie 1 sorgen», erklärt Norbert Schmassmann. Zudem wachsen die Informationsbedürfnisse der Fahrgäste weiter. vbl strebt nun Lösungen an, um die Passagiere mit Fahrplaninformationen in Echtzeit zu bedienen, die sich auf mehrere Transportunternehmen erstrecken.