Kopf der Woche
Iris Bohnet, Professorin Harvard-Universität, Cambridge (MA)
Von Emmenbrücke nach Cambridge: Iris Bohnet ist Wirtschaftsprofessorin an der renommierten Harvard-Universität. In Emmenbrücke aufgewachsen, legte sie eine Traumkarriere hin. Ihre Verbindung in die Zentralschweiz ist ihr Sitz im Universitätsrat der Universität Luzern.
Professorin an einer Eliteuniversität in den USA? Das ist so etwas wie der akademische Olymp. Iris Bohnet (48), in Emmenbrücke aufgewachsen (Matura 1986 an der Kantonsschule Reussbühl), hat ihn (leichtfüssig) erklommen. Sie unterrichtet als Wirtschaftsprofessorin an der Harvard Kennedy School der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts. Dort leitet sie das Forschungszentrum Women and Public Policy, und ist auch seit 2011 als Academic Dean Chefin von 120 Kolleginnen und Kollegen. Sie hat an der Universität Zürich studiert und 1992 einen Master-Abschluss in Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaften erlangt. 1997 folgte ein Doktorabschluss in Wirtschaftswissenschaften unter dem Doktorvater Bruno S. Frey. Gleich im Anschluss führte sie der – klar definierte – Weg in die USA: vorerst an die Haas Scholl of Business der University of California in Berkeley; 1998 dann an die Harvard Universität. Die Mutter von zwei Söhnen ist neben ihrem Engagement an der Harvard Kennedy School Mitglied des Universitätsrats der Universität Luzern und Mitglied des Beirats der Wirtschaftsuniversität Wien. Da kann es vorkommen, dass Sitzungen über Videoübertragungen stattfinden. Wie bringt sie das alles – bei einem Vollzeitjob – unter einen Hut? Gegenüber der NZZ am Sonntag (30. Dezember 2012) bringt sie es auf den Punkt: «Es ist unbefriedigend, dass erfolgreiche Frauen es auf jedem Podium sagen müssen, aber es ist halt so: Der richtige Partner ist der wichtigste Faktor auf dem Karriereweg einer Frau.» Ihren Mann, Michael Zürcher, bezichtigt sie denn auch der «Mitschuld» an ihrem Erfolg. Seit 2012 ist sie übrigens auch Verwaltungsrätin der CS. Es ist vorstellbar, dass ihre ausgeprägten Fähigkeiten und ihre hohe soziale Kompetenz dort in Zukunft zielführend sein werden. (jo.)