Kopf der Woche
Boris Zürcher, Direktor und Chefökonom BAK Basel Economics AG
Antworten auf Fragen wie, wohin die Reise der Zentralschweizer Wirtschaft im nächsten Jahr geht, ist Boris Zürcher momentan am Recherchieren. Auf seine Ausführungen sind die Besucher der Veranstaltung «Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Zentralschweiz» bereits heute gespannt. Das Institut BAK Basel überzeugte in den vergangenen Jahren immer wieder durch seine präzisen Prognosen.
Die Veranstaltung «Perspektiven für den Wirtschaftsstandort Zentralschweiz» wirft ihre Schatten voraus. Boris Zürcher, seit Mai 2012 neuer Direktor und Chefökonom des Konjunkturforschungsinstituts BAK Basel Economics AG, wird am 30. Oktober 2012 zum ersten Mal im KKL Luzern die Prognosen für die Wirtschaft in der Zentralschweiz präsentieren. Der promovierte Nationalökonom ist der Nachfolger von Urs Müller als Direktor und Chefökonom von BAK Basel Economics AG. «Der Prognoseprozess beginnt in der Regel mit einer Auslegeordnung der wirtschaftlichen Entwicklungen in der Schweiz und in den für die Schweiz relevanten Märkten», erklärt Boris Zürcher. «Wir verfügen als einziges Institut in der Schweiz über ein komplexes Prognosemodell, das auch explizit aussenwirtschaftliche Verflechtungen und Rückwirkungen berücksichtigt.» Dieses ist somit nicht nur ein Schweiz-Modell, sondern vielmehr ein Welt- oder Multiländer-Modell. «Die in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in Oxford erstellten Länderprognosen sind zugleich der wichtigste Inputfaktor für unsere konsistent modellgestützte Schweiz-Prognose», führt Boris Zürcher aus.
Eurozone und einiges mehr
«Aus Schweizer Perspektive ist die Situation in der Eurozone immer noch dominierend», verrät Boris Zürcher, weshalb er sein Referat wohl auf die möglichen Entwicklungen in der Eurozone und die damit verbundenen Rückwirkungen auf die Schweiz ausrichten wird. Mehr will er noch nicht verraten, «sonst wäre ja die ganze Spannung am Anlass selber weg», ergänzt Boris Zürcher mit einem Schmunzeln. In seiner neuen Funktion bei BAK Basel hat Boris Zürcher die inhaltliche, personelle und organisatorische Verantwortung des Konjunkturforschungsinstituts inne. Er hat sich zum Ziel gesetzt, bei BAK Basel neue Produkte einzuführen, wie zum Beispiel die wirtschaftspolitische Beratung von Unternehmen. «Wir möchten für diese Firmen die Funktion des Hausökonomen übernehmen. Denn zunehmend werden Unternehmen auch im wirtschaftspolitischen Prozess um ihre Meinung gefragt», legt Boris Zürcher dar.
Mann mit viel Erfahrung
Boris Zürcher machte eine Lehre als Maschinenzeichner, ehe er Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Bern studierte und 1999 promovierte. Er absolvierte 2006 das «International Executive Program» am Insead in Fontainebleau und Singapur. Von 1999 bis 2002 war er Chef Arbeitsmarktpolitik beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), gefolgt von der Tätigkeit als wirtschaftspolitischer Berater des Vorstehers des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements (EVD). Von 2007 bis 2012 war Boris Zürcher Mitglied der Geschäftsleitung und Chefökonom von Avenir Suisse. Seit 2003 ist er zudem Lehrbeauftragter an der Universität Bern. Dort hält er ein Seminar zur Wirtschaftsgeschichte mit dem Titel «Das Wirtschaftswachstum der Schweiz seit 1848».