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roi-online.ch • Risikomanagement in Pandemie-Zeiten
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Fokus

Riskmanagement in Corona-Zeiten

Das Institut für Finanzleistungen IFZ der Hochschule Luzern hat in Zusammenarbeit mit Swiss ERM unter dem Titel «ERM Report 2020» die Rolle des Risikomanagements in der Covid-19-Krise analysiert. Auffallend ist, mit welcher Geschwindigkeit die Pandemie das Leben und die Wirtschaft in der Schweiz beeinflusst hat und wohl noch beeinflussen wird. ROI Online hat zusätzlich drei Zentralschweizer Unternehmen zu ihrem Risiko Management befragt.

Im Fokus der ERM Studie 2020, welche das Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ der Hochschule Luzern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Controlling der Fachhochschule Kiel und dem Verein SwissERM verfasst hat, steht die Kernfrage, wie sich die Anforderungen an das Risk Managemement in Zeiten der Corona-Krise verändert haben.

Widerstandsfähigkeit der Unternehmen stärken

Die Covid-19-Krise hat einmal mehr verdeutlicht, mit welcher Wucht Risiken eintreten können – für die in der Studie befragten Risk Manager keine Überraschung. Und dennoch waren sie erstaunt, mit welcher Geschwindigkeit die Pandemie das Leben und die Wirtschaft in der Schweiz beeinflusst hatte. «Das sollte die Unternehmen wachgerüttelt haben, um mögliche Schwächen im eigenen Geschäftsmodell auszumerzen», sagt Stefan Hunziker, Studienautor und Dozent für Risikomanagement an der Hochschule Luzern. «Dies bedingt einen ganzheitlichen und unternehmensweiten Systemansatz für das Risk Management, um die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens regelmässig überprüfen und verbessern zu können», so Hunziker,

So handeln Zentralschweizer Unternehmen

ROI Online hat drei international tätige Zentralschweizer Unternehmen zum Thema Risikomanagement befragt. Es sind dies die Firmen maxon, Schindler und Schurter.

Henning Schröder, Technischer Assistent der maxon Gruppenleitung in Sachseln, umschreibt das Profil des Risk Managers wie folgt: «Das Risk Management, welches der Gruppenleitung (Finanzschef) unterstellt ist, erstellt in Zusammenarbeit mit den Geschäftsleitungen aller Gesellschaften regelmässige ‘risk maps‘. Für die jeweiligen Finanzverantwortlichen werden laufend Fortschrittsberichte erstellt, während der Verwaltungsrat ein jährliches Reporting erhält. Weiter werden die Geschäftsprozessverantwortlichen bei der Analyse von Risiken sowie bei der Umsetzung von entsprechenden Massnahmen durch das Risk Management gezielt unterstützt.» Gemäss Henning Schröder sorgt die Corona-Pandemie für Mehraufwand: «Als operatives Mitglied der Task Force Corona hat sich der Mehraufwand, verbunden mit einer entsprechenden Entscheidungskompetenz erhöht», betont Schröder, der auch als Krisenmanager operatives Mitglied der Task Force am zentralen Firmensitz in Sachseln ist.

Auch bei der Schurter-Gruppe mit Sitz in Luzern geniesst das Risk Management Priorität: «In unserem Unternehmen wird das Risk Management strukturiert auf Ebene Gruppe (CEO Gruppe, inklusive Verwaltungsrat) und auf der Ebene Gruppengesellschaft (CEO Gruppe, Managing Director Gruppengesellschaft) geführt. Jährlich erfolgt eine Überprüfung, wobei neue Erkenntnisse ergänzt und Massnahmen daraus abgeleitet werden», bilanziert CEO Ralph Müller. Dem von Studienleiter Stefan Hunziker thematisierten «ganzheitlichen und unternehmensweiten Systemansatz für das Risk Management» widerspricht Ralph Müller. «Ich kann dem keinesfalls zustimmen, weil er Krisenmanagement mit Risk Management vermischt. Das Risk Management ist ein etablierter Prozess, das Krisenmanagement ist das ‘doing’ im konkreten Fall. Dabei hat die Gruppenleitung klar die Führung übernommen und zusammen mit den Leitern der Gruppengesellschaft die notwendigen Massnahmen eingeleitet», unterscheidet Müller, der betont, dass das Risk Management «top down vollzogen werden und von der obersten Führung getragen werden muss.» Seiner Meinung nach haben sich die Anforderungen in Corona-Zeiten «grundsätzlich nicht verändert.» Das Risk Management hab sich etabliert und funktioniere deshalb auch während der Pandemie. «Aus dem Risk Management resultiert das Krisenmanagement, welches in der Corona-Zeit aktiv geführt werden muss», folgert Ralph Müller.

Die Schindler-Gruppe, Ebikon, befolgt beim Risk Management einen umfassenden Ansatz. Dazu die Medienverantwortliche Carolyn Pike: «Schindler hat schon seit vielen Jahren einen ganzheitlichen und unternehmensweiten Systemansatz für das Risk Management und überprüft die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens jährlich. Das Risk Management bei Schindler wird von der Konzernleitung unternehmensweit gesteuert und vom Verwaltungsrat überwacht. Die Anforderungen für Risk Management haben sich während der Corona-Krise nicht geändert, sondern verschärft, da vor allem in Krisenzeiten die Kommunikation mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten wichtig ist. Krisenmanagement ist ein Teil des Risk Managements.» (pd./jo.)

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