Fokus
Photovoltaik-Fassade des Projekts «Bano» Root in Ebikon, geplant vom Team der Plan-E AG. Dieses Beispiel zeigt, wie ästhetisches Design und nachhaltige Energieerzeugung harmonisch kombiniert werden können. (Bild: Plan-E AG/pd.)
Photovoltaik: Fassaden mit Zukunft
Photovoltaik (PV) ist mehr als eine Technologie zur Stromerzeugung auf Dächern. Zunehmend wird sie als Bestandteil von Gebäudefassaden eingesetzt, was sowohl architektonische als auch wirtschaftliche Vorteile bietet. Diese Entwicklung, die Nachhaltigkeit und Ästhetik vereint, könnte die Bauindustrie revolutionieren.
Ein grosser Vorteil von PV-Fassaden ist die effiziente Stromproduktion im Winter. Während herkömmliche Solarmodule auf Dächern oft von Schnee bedeckt sind, bleiben Fassaden schneefrei. Besonders Südfassaden profitieren von einer optimalen Sonnenausbeute, da der Sonnenwinkel zu dieser Jahreszeit ideal ist. Dies trägt zu einer besseren Jahresverteilung des erzeugten Stroms bei und unterstützt eine nachhaltige Energieversorgung. Im Vergleich zu herkömmlichen Fassadenmaterialien bietet die Integration von Solarmodulen eine doppelte Nutzung: Sie erzeugen Energie und ersetzen gleichzeitig andere Baumaterialien. Besonders bei hochwertigen Glasfassaden ist der Mehraufwand für die Integration von Photovoltaik gering. Zudem können bei industriellen Fassaden mit Standardmodulen kurze Amortisationszeiten erreicht werden.
Gestaltungsspielraum und Ästhetik
PV-Fassaden sind nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch vielfältig. «Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt», betont Samuel Summermatter, Co-Geschäftsleiter und Inno- vationsleiter der Plan-E AG. Mit dem «Solar Design Tool» können Farben, Oberflächen und Strukturen individuell angepasst werden. Dies eröffnet Architekten neue Möglichkeiten, PV- Module ästhetisch in ihre Entwürfe zu integrieren. Erste Pilotprojekte zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse, auch an denkmalgeschützten Gebäuden.
Jedoch gibt es Herausforderungen. Besonders der Brandschutz erfordert sorgfältige Planung. Die Brandschutzvorschriften in der Schweiz sehen für Gebäude über 11 Meter Höhe strenge Anforderungen vor. PV-Anlagen auf solchen Fassaden benötigen spezielle Nachweise. Plan-E ist aktiv an der Entwicklung neuer Standards beteiligt, um diese Hürden zu überwinden. Gemeinsam mit der Organisation Swissolar arbeitet Summermatter an einem Stand-der-Technik-Papier, das eine Umsetzung von Fassadenanlagen auch ohne komplizierte Nachweise ermöglichen soll.
Zukunftsaussichten
Die Zukunft von PV-Fassaden ist vielversprechend. Summermatter sieht im Bereich der farbigen Module grosses Potenzial. «PV-Module werden sich als hochwertiges Baumaterial durchsetzen und aus wirtschaftlicher wie auch gestalterischer Sicht die vorteilhafteste Lösung darstellen», prognostiziert er. Photovoltaik als Fassadenmaterial bietet eine vielversprechende Möglichkeit, moderne Gebäude ästhetisch ansprechend und nachhaltig zu gestalten. Die wirtschaftlichen und ökologischen Vorteile sprechen für eine vermehrte Nutzung dieser Technologie. Dank innovativer Planungen, wie sie bei Plan-E entwickelt werden, könnten PV-Fassaden in Zukunft zum Standard moderner Architektur werden.
Über Plan-E AG
Plan-E ist ein innovatives Ingenieurbüro, das sich auf die Fachplanung von Photovoltaikanlagen spezialisiert hat. Mit einem Team aus Experten in den Bereichen Elektro- und Energietechnik, Baustatik und Architektur bietet das Unternehmen massgeschneiderte Lösungen für Bauherren, Contractor und Architekten. Von der Planung über die Ausschreibung und die Fachbauleitung bis hin zum Betrieb der Energiesysteme begleitet Plan-E Projekte von Anfang bis in den Betrieb und sorgt für eine effiziente und nachhaltige Umsetzung.
(fs.)