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Leere Betten in Zentralschweizer Hotels

Zentralschweizer Hotels haben mit den Auswirkungen von Covid-19 zu kämpfen. Anstelle von ausländischen Touristen werden mehr Schweizer Gästen verzeichnet. Zudem sind Freizeitangebote gefragter als Seminare und Tagungen. Unterschiedlich gestaltet sich die Lage in ländlichen und städtischen Gebieten, wie die Umfrage von ROI Online zeigt. Und: Ohne clevere Marketingstrategien, Angebote und Packages geht es nicht.

Die Corona-Krise hat die Hotellerie hart getroffen. Auch in der Zentralschweiz. Das Radisson Blu Hotel Reussen in Andermatt ist ein Beispiel hierfür. «Nach einem abrupten Ende des Winters Mitte März, der unseren Betrieb von 100 auf 0 lahmgelegt hat und nachdem wir das Hotel bis Anfang Mai geschlossen hatten, waren die Monate Mai und Juni schwierig. Im Juli und August dagegen lief es sehr gut mit vielen Schweizer Gästen, welche das Wegbleiben der Firmenkunden etwas auffangen. September bis November ist unser Haus traditionell stark im Tagungs- und Gruppensegment. Hier ist allerdings weiterhin keine Besserung in Sicht», erklärt Claus Basan, Director of Sales & Revenue Management.

Im Hotel Sempachersee in Nottwil sind ebenfalls härtere Zeiten angebrochen. «Wie zu erwarten war, hat Covid-19 den Betrieb unseres Hotels stark eingeschränkt. Zwar sind wir seit Mai wieder rund um die Uhr für unsere Gäste da, jedoch weiterhin mit teilweise beeinträchtigten Service-Angeboten», sagt Torsten Pinter, Direktor des Hotels Sempachersee. In der Gastronomie mussten Prozess überarbeitet und die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden. Beschränkte Platzzahlen in den Restaurants und Abstandsregeln mindern die von der zurückhaltenden Nachfrage betroffenen Umsätze zusätzlich. «Im Seminarbereich nehmen wir je nach Gruppengrösse unterschiedliche Bedürfnisse wahr. Mehrheitlich sind Umbuchungen in grössere Veranstaltungsräume - trotz gleichbleibender Teilnehmerzahl - durch die Organisatoren gewünscht. Jedoch wurden auch zahlreiche Absagen oder Verschiebungen ins nächste Jahr entgegengenommen. Wir haben dahingehend unsere Stornierungsbedingungen soweit es geht angepasst, um zukünftige Buchungen von unseren existierenden Stammgästen auch in den kommenden Jahren zu gewinnen», betont Torsten Pinter. Lichtblicke für den Betrieb sind spontane Anfragen wie beispielsweise für Hochzeiten oder diejenigen von höheren Schulen, die ihre Prüfungen fach- und termingerecht durchführen möchten. Das Raumangebot des Semiarhotels eignet sich sehr gut, um die Sicherheitskonzepte einzuhalten. Ausgebliebene Umsätze lassen sich dadurch jedoch nicht wieder aufholen.

Mehr Schweizer Gäste

Nicht nur in Nottwil werden mehr Schweizer Gäste verzeichnet. Auch die Region am Sarnersee ist beliebt. Das Seehotel Wilerbad ist für Individualgäste besonders wegen der Spa-Anwendungen gefragt. «Wir hatten noch nie so viele Leisure Gäste. Wir wurden überrannt im positiven Sinne. Die Schweizerinnen und Schweizer bleiben im Land und suchen Hotels am See und in den Bergen mit Spa-Angebot. Wir durften unglaubliche viele Gäste aus der Westschweiz willkommen heissen. Seit Begin der Sommerferien haben wir sehr gut gearbeitet», erklärt Renate Stocker, Hotelière im Seehotel Wilerbad in Wilen am Sarnersee. Dass im Wellness-Bereich ebenfalls strenge Schutzkonzepte herrschen, versteht sich von selbst. Einbussen gab es bei Seminaren und Corporate Gästen.

Schwieriger gestaltet sich die Situation für Hotels der Stadt Luzern. Dies aufgrund der Tatsache, dass Schweizer Gäste wegen der guten Erreichbarkeit meist Tagesausflüge – ohne Übernachtungen – in die Leuchtenstadt unternehmen. Gian Walker, Leiter Business Development und Mitglieder der Geschäftsleitung des Hotels Schweizerhof Luzern: «Die Stadthotellerie, besonders im Fünf Sterne-Bereich, ist zurzeit weniger gefragt als die Hotellerie in den Bergregionen. Besonders unter der Woche verzeichnen wir wenige Buchungen. Zudem wird aufgrund der Wettersituation sehr kurzfristig gebucht». Das Hotel Schweizerhof setzt auf Mehrwerte für die Gäste, um attraktiv zu bleiben. Beispiele hierfür sind exklusive Konzerte oder eine Lounge nur für Hotelgäste.

Spezielle Angebote sind gefragt

Im Radisson Blu Hotel Reussen in Andermatt setzt man ebenfalls auf spezielle Angebote. Claus Basan: «Wir fokussieren uns für das Sommer- und Herbstgeschäft auf Marketingaktionen in der Schweiz sowie den umliegenden Nachbarländern mit starkem Fokus auf das Wandern. Weiterhin bearbeiten wir die Nischen Golf, Rennrad und Befahren von Passtrassen mit Sportwagen oder Motorrad. Marketing in unseren anderen Kernmärkten Nordics, UK und Nordamerika sind derzeit weitestgehend pausiert».

Weitere Marketingmassnahmen bei den verschiedenen Hotels sind regelmässiger Newsletter-Versand, persönlicher Kontakt zu Gästen, Online-Aktionen wie Videos oder Gewinnspiele, spannende Angebote und Packages sowie stärkere Präsenz auf Social Media.

Die Zentralschweizer Hotellerie ist auf Schweizer Gäste angewiesen. Sehr gute Schutz- und Sicherheitskonzepte sowie Mitarbeiterschulungen in den Betrieben stellen sicher, dass Gesundheitsrisiken minimiert werden. Gian Walker vom Hotel Schweizerhof Luzern findet klare Worte zur Situation: «Die Welt lebt zu 11% vom Tourismus. Die damit verbundene Wertschöpfungskette ist unendlich lang. Gönnen Sie sich Ferien oder eine Auszeit in unserem wunderschönen Land und entdecken Sie die unendliche Vielfalt der Schweiz. Ob direkt oder indirekt, schlussendlich profitieren wir alle von einer gesunden Wirtschaft in unserer Heimat». (nj.)

www.schweizerhof-luzern.ch

www.wilerbad.ch

www.hotelsempachersee.ch

www.radissonhotels.com

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