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  • In vielen Firmen bleibt Home-Office aktuell. Aber nicht in allen. Bild: Pexels

Arbeitsmodelle in Schweizer Firmen unterscheiden sich

Die Covid-19-Pandemie förderte bei Schweizer Unternehmen die Einführung von Arbeitsmodellen wie Home-Office und Job-Sharing. Aufgrund der Normalisierung der Lage werden diese vermehrt hinterfragt und mit unterschiedlichem Ergebnis fortgeführt. Auch bei Schweizer Firmen, wie eine Umfrage ergibt.

Bereits vor der Covid-19-Pandemie gab es beim Emmer Technologieprovider ALSO Schweiz AG Bestrebungen, neue Arbeitsmodelle wie Desk-Sharing einzuführen oder das Home-Office auszuweiten. Durch die Pandemie sah das Unternehmen sich gezwungen, diese Bestrebungen unmittelbar einzuführen und konsequent durchzusetzen. Nun, da sich die Lage weitestgehend normalisiert hat, beginnen viele andere Firmen die neu eingeführten Arbeitsmodelle zu überdenken und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Im Zuge einer Umfrage wurden zehn Schweizer Firmen aus unterschiedlichsten Branchen und Grösse zu ihrem Umgang mit verschiedenen Arbeitsmodellen vor, während und nach der Pandemie befragt. Diese ergab vielseitige Ansätze und Erfahrungen in den verschiedenen Unternehmen.

Schon vor dem Ausbruch der Pandemie setzten die meisten Unternehmen auf Konzepte wie Home-Office und Teilzeitarbeit, wobei die Möglichkeit des Home-Office vor allem in bestimmten Funktionen und nach Absprache mit den Vorgesetzten in beschränktem Umfang genutzt werden konnte. Bei Teilzeitarbeit deckte das Spektrum bereits eine Vielzahl von verschiedenen Modellen ab. Weiter gaben vier Unternehmen an, bereits Jobsharing und Shared-Desk-Varianten implementiert zu haben. Lediglich ein Unternehmen setzte keinerlei solche Modelle ein.

In einigen Branchen, wie im Gesundheitswesen oder bei produzierenden Unternehmen, war die Umsetzung von Home-Office aufgrund der Art der Tätigkeiten und der Präsenzpflicht vor Ort nur begrenzt möglich. Flexiblere Arbeitszeiten für Führungskräfte oder administrativ tätige Mitarbeitende wurden dennoch eingeführt. Ein Ausbau von Shared-Desk und Jobsharing war eher die Ausnahme.  

Die Unternehmen berichteten von einigen grundsätzlich positiven Veränderungen während der Home-Office-Pflicht. Mitarbeitende zeigten sich flexibler und schätzten die gesteigerte Arbeitszeitflexibilität, welche sich auf die Mitarbeitendenzufriedenheit auswirkte. Auch wurde vereinzelt aufgeführt, dass die Produktivität einiger Mitarbeitenden gesteigert werden konnte. Es wurde als positiv erwähnt, dass Führungskräfte flexibler in der Gestaltung der Arbeitszeiten agieren konnten und dass der Kandidatenpool bei Neurekrutierungen aufgrund des wegfallenden täglichen Pendelns an den Arbeitsort erweitert wurde.

Zudem wurden Meetings vermehrt online abgehalten, was unter anderem aufgrund wegfallender Anfahrtswege deren Dauer verkürzte. Jedoch wurde teilweise bemängelt, dass diese trotz gesteigerter Effizienz als qualitativ geringer wahrgenommen wurden. Ein vermehrter Koordinationsaufwand für deren Durchführung fiel zudem negativ auf. Die Vielfalt unterschiedlicher Rückmeldungen zeigte, dass die Auswirkungen von Online-Meetings je nach Kontext stark variierten.

Gemischte Bilanz

Nach der Pandemie zeigt sich nun eine gemischte Bilanz. Der Grossteil hat vor allem Home-Office wieder stärker reguliert und angepasst, mit dem Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Teamkultur wieder zu stärken, jedoch bei weitem nicht mehr so stark reguliert wie vor der Home-Office-Pflicht. Andere hingegen setzten weiterhin auf das während der Pandemie eingeführte Regime, da sie eine erhöhte Zufriedenheit der betroffenen Mitarbeitenden sehen. Zudem gelten flexible Anstellungsbedingungen als attraktiv bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden. Generell fanden Anpassungen je nach individuellen Bedürfnissen und Erfahrungen der Unternehmen statt. Lediglich ein Unternehmen gab an, Home-Office aus Datenschutzgründen wieder komplett eingestellt zu haben.

Die ALSO Schweiz AG ihrerseits hat sich aufgrund der positiven Erfahrungen dazu entschieden, die eingeführten Massnahmen im gleichen Rahmen fortzuführen und den Team- und Bereichsverantwortlichen weiterhin die Möglichkeit zu bieten, diese individuell und auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten flexibel einzusetzen.  

Autoren: Martin Schmitter und Artan Duzhmani
Die Autoren sind Teilnehmer des Executive MBA der Hochschule Luzern – Wirtschaft.

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