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roi-online.ch • 13.05.19 . Wie KMU international erfolgreich werden
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Wie KMU international erfolgreich werden: Eine HSLU-Studie zeigt den Weg

Die Internationalisierung von Schweizer KMU verläuft anders als diejenige von Grossunternehmen. Eine Studie der Hochschule Luzern zeigt auf, was dabei erfolgs- entscheidend ist und welche Führungs- und Managementkompetenzen notwendig sind. Am International Leadership Forum Luzern vom 26. Juni wird sie vorgestellt.

Der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Schweiz ist zu einem grossen Teil vom Erfolg der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) unterschiedlichster Branchen abhängig. Weil die Schweiz und damit auch die Zentralschweiz als Heimatmarkt gerade für hochspezialisierte Nischenangebote schnell gesättigt ist, suchen viele Schweizer KMU früh den Erfolg im Ausland. Die Forschung zur Internationalisierung von Unternehmen fokussierte sich bislang auf Grossunternehmen und multinationale Konzerne. Eine systematische Untersuchung zu den speziellen Voraussetzungen und notwendigen Führungs- und Managementkompetenzen bei KMU fehlte bisher.

Internationalisierung bei KMUs orientiert sich an Gelegenheiten

Eine von Innosuisse geförderte Studie der Hochschule Luzern zeigt nun auf, dass sich die Internationalisierung von KMU und Grosskonzernen deutlich unterscheidet. «Kleine und mittlere Unternehmen beschreiten die Internationalisierung in schnellen Zyklen, orientieren sich an den sich bietenden Gelegenheiten bzw. Zufälligkeiten und sind dabei stark vom Entrepreneurship und den Führungs- und Managementkompetenzen der Führungskräfte abhängig», beschreibt Projektleiter Prof. Dr. Ingo Stolz die Ausgangslage aus qualitativen Interviews mit über 20 Schweizer KMU. Dies widerspricht den bisherigen Beschreibungen und Modellen, welche die Internationalisierung traditionell in Stufen als linearen und strategisch geprägten Prozess beschreiben. In der anschliessenden quantitativen Studie erhoben die Forscherinnen und Forscher bei rund 70 weiteren Unternehmen die Ausprägung der Internationalisierungskompetenzen. Dabei standen folgende Fragen im Zentrum: Welche Wege führen zu einer erfolgreichen Internationalisierung von KMU? Welche Führungs- und Managementkompetenzen sind wichtig zur Beschreitung dieser Wege? Wie kann gemessen werden, ob die nötigen Kompetenzen in ausreichendem Masse vorliegen? Und wie können diese Kompetenzen – wenn nötig – entwickelt werden?

Zwischen Intuition und rationalen Entscheiden

Führungskräfte von KMU begleiten Internationalisierungsprojekte in der Regel durch drei Phasen: eine Start-Phase zum Aufsuchen der möglichen Szenarien und Opportunitäten, eine Konsolidierungs-Phase, um durch die Lancierung von Pilotprojekten eine konkrete Umsetzungsidee zu testen und eine Etablierungs-Phase zur konsequenten Umsetzung und Skalierung eines Internationalisierungsprojekts. Während dieser drei Phasen bewegt sich eine KMU-Führungskraft ausgeprägter als in anderen Geschäftssituationen in zwei Spannungsfeldern: Sie muss einerseits den jeweils richtigen Zeitpunkt für intuitives Handeln oder aber für rationales Entscheiden identifizieren. Und sie muss andererseits effizient bereits bestehende Ressourcen verwenden, ohne den Zeitpunkt für mutige Investitionen in Neues zu verpassen.

Internationalisierung verlangt vielfältige Kompetenzen

Die Führungs- und Managementkompetenzen zur Internationalisierung sind in sieben Teilbereiche zu unterteilen: Risikobewusstsein, Strategie, lernfähige Organisation, Unternehmergeist, interkulturelle Kompetenz, internationale Partnerschaften und Marktorientierung. Erfolgreich internationalisierende KMU-Führungskräfte verfügen über gute Internationalisierungskompetenzen in allen sieben Teil-Bereichen. Je nach Phase der Internationalisierung sind die Kompetenzen innerhalb dieser sieben Teil-Bereiche unterschiedlich ausgeprägt.

Das Luzerner Modell der KMU-Internationalisierung (siehe Grafik), das aus dem Projekt hervorging, fasst diese Erkenntnisse zusammen. Darauf aufbauend entwickelte das Forscherteam ein Messinstrument für die Ermittlung der Führungs- und Managementkompetenzen von KMU- Führungskräften in den internationalisierungsrelevanten Bereichen. So können nicht nur bestehende Kompetenzen und allfällige Lücken erhoben, sondern auch entsprechende Entwicklungsschritte eingeleitet werden.

Die Studienergebnisse werden am International Leadership Forum Luzern (ILFL) vom 26. Juni 2019 mit den konkreten Erfahrungen durch die Unternehmenspartner des Forschungsprojekts angereichert. In einem offenen Dialog sind KMU-Unternehmer und Führungskräfte eingeladen, am ILFL über die Internationalisierung von KMU anhand dieser neuesten Forschungsergebnisse zu diskutieren, Best Practices auszutauschen und innovative unternehmerische Ansätze zu entdecken. Ein intensiver Erfahrungsaustausch, Praxis-Workshops und inspirierende Keynotes bieten dazu in einem abwechslungsreichen Programm den passenden Rahmen. (red.)

 www.hslu.ch

 

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