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roi-online.ch • 02.04.2018
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Recycling-Anlage für Bau-Aushubmaterial

Das Recycling-Unternehmen Düring AG Ebikon und die Bau- und Immobilienfirma Schmid AG, beide in Ebikon, planen gemeinsam in Emmen eine Anlage zur Aufbereitung und Wiederverwertung von Bau-Aushubmaterial. Recycling von sauberem Aushubmaterial ist ökologisch wertvoll und technisch möglich.

«Das Deponieren von Aushubmaterial ist eine gigantische Ressourcenverschwendung. Im Kanton Luzern beispielsweise werden jährlich rund eine Million Kubikmeter Aushubmaterial völlig unnötig in Deponien gelagert und damit verschwendet. Das Aushubmaterial wird deponiert, obwohl es eigentlich für die Bauindustrie mit ihrem hohen Ressourcenverbrauch weiterhin nützlich sein könnte», sagt Patrick Düring, CEO der Düring AG Ebikon.

Wichtige Funktion für die Region

Das Bauvorhaben soll auf einem Grundstück der Firma Düring Immobilien AG im Industriegebiet Buholz in Emmen realisiert werden. Die geplante Anlage für die Aufbereitung und Wiederverwertung von Bau-Aushubmaterial soll in der Region eine wichtige Funktion erfüllen. Mit der Recycling-Anlage können bis zu 80 Prozent des Materials der Wiederverwertung zugeführt werden. Aus dem Aushub werden neu hauptsächlich Kies und Sand für die Herstellung von Beton gewonnen. Die Umwelt wird nicht weiterhin mit wiederverwertbaren Materialien belastet. Die Suche nach neuen Deponiestandorten reduziert sich in absehbarer Zukunft.

Sauberes Material und saubere Verarbeitung

«Es werden keine kontaminierten Materialien verarbeitet. Deshalb können keine umweltgefährdenden oder schädlichen Stoffe entweichen», erklärt Patrick Düring. Die Anlage wird zudem in einem Gebäude betrieben. Die Gebäudehöhe beträgt rund 30 Meter. Das reduziert die Geräusch- und Staubemissionen auf ein Minimum. In der Umgebung wird von der Tätigkeit kaum etwas bemerkt werden. Dies auch, weil leise und umweltfreundliche Elektrobagger eingesetzt werden und es in der Nähe keine Wohnhäuser gibt. Die geplante Anlage liegt in der Industriezone. Die vier unmittelbaren Nachbarunternehmen sind über das Bauvorhaben informiert worden.

Investition beträgt 25 Millionen Franken

Die Anlage ist nach neusten ökologischen Erkenntnissen konzipiert. Sie ist zonenkonform und erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen. 165‘000 Kubikmeter sauberen Aushub kann sie pro Jahre verarbeiten. Daraus entstehen etwa 80 Prozent Kies und 20 Prozent Filterkuchen. Der Filterkuchen kommt auf eine Deponie für sauberen Aushub. Das Investitionsvolumen für die Anlage beträgt rund 25 Millionen Franken.

Standort Emmen ist ideal

In der Stadt und Region Luzern wird derzeit viel gebaut. Für die Produktion von Beton wird viel Kies benötigt, der vorwiegend in den Randregionen des Kantons abgebaut wird. Das bedeutet: lange Anfahrtswege. Der anfallende Aushub aus der Region Luzern wiederum muss in weit entlegenen Deponien gelagert werden, teilweise sogar im Ausland. «Der Standort in Emmen ist aus diesen Gründen ideal. Er liegt sehr zentral im Einzugsgebiet der Stadt und der Agglomeration Luzern und des Rontals. Abnehmer des wiederaufbereiteten Materials sind wiederum Bauunternehmen und Betonwerke aus der Region», sagt Patrick Düring. «Mit dem Bau einer Recyclinganlage in Emmen kann das Material dort aufbereitet werden, wo es anfällt und dort auch wiederverwendet werden. Der Kreis schliesst sich.»

Die Anlage in Emmen wird in der Region nicht zu Mehrverkehr führen. Das Aushubmaterial muss bereits heute abtransportiert und der Kies beziehungsweise Beton zugeführt werden. Das ergibt ein Nullsummenspiel. Ökologisch vorteilhaft sind natürlich die kürzeren Distanzen.

Grosser Bedarf

Der Bedarf an Kies im Kanton Luzern beträgt pro Jahr 1,0 bis 1,1 Millionen Kubikmeter. Der effektive Abbau liegt etwas darunter, weil ein Teil vor allem auf dem Seeweg importiert wird. Derzeit gibt es im Kanton Luzern zwölf Deponien für sauberes Aushubmaterial. Neun weitere Deponien lagern nicht verwertbare mineralische Abfälle wie Bauschutt. Mehrere Deponieprojekte befinden sich in Planung. Diese sollen Engpässe vermindern – zumindest mittelfristig.

Trotzdem: Ab 2021 fehlt voraussichtlich eine grössere und ab dem Jahr 2023 fehlen zwei zusätzliche Deponien im Kanton Luzern. Mit einer Recyclinganlage kann der Druck für die Suche nach weiteren Deponiestandorten vermindert werden. Falls in Zukunft genügend Recyclinganlagen in Betrieb genommen werden, kann auf die Endlagerung in Deponien weitgehend verzichtet werden. Bei einer konsequenten Aufbereitung des Aushub-, Abraum- und Ausbruchmaterials müsste heute für die Schweizer Betonproduktion kein Kies mehr abgebaut werden.

Vorprüfung beim Kanton

Patrick Düring erwartet, dass er mit seinem Projekt auf grosse Zustimmung stösst: «Recyclingmaterial kann alle Qualitätsanforderungen problemlos erfüllen und ist preislich mit Kies konkurrenzfähig.» Ausserdem betont der Kanton Luzern in seinem Richtplan: «Nicht erneuerbare Rohstoffe wie Natursteine, Kies, Sand und Mergel sind haushälterisch, umwelt- und landschaftsverträglich so zu nutzen, dass auch künftigen Generationen noch solche Rohstoffe zur Verfügung bleiben. Die Aufbereitung minderwertiger Rohstoffe und der Einsatz geeigneter Sekundär- sowie Ersatzmaterialien werden gefördert. Wo es die bautechnischen Anforderungen zulassen, sind hochwertige Primärrohstoffe durch den vermehrten Einsatz von Sekundär- und Ersatzmaterialien zu schonen.»

Das Baugesuch und der Gestaltungsplan sind beim Kanton zur Vorprüfung eingereicht.

www.duering.ch

www.schmid.lu

 

 

 

 

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